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Frankfurt: Die Stadtverwaltung setzt verstärkt auf Fair Trade

Stadtrat Stefan Majer: ‚Fairer und nachhaltiger Einkauf ist ein wichtiger Beitrag zur globalen Gerechtigkeit‘

Pünktlich zur Titelerneuerung „Fairtrade-Town“ hat der Magistrat der Stadt Frankfurt am Freitag, 22. Februar, beschlossen, dass die Beschaffung und der Einkauf von Lebens- und Genussmitteln, die vom Magistrat, den Ämtern sowie städtischen Betrieben aus dienstlichem Anlass angeboten werden, grundsätzlich auf Produkte des Fairen Handels oder nachhaltig produzierte Produkte aus der Region zu beschränken sind.
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Die Steuerungsgruppe Faire Stadt Frankfurt_mittig Ursula Artmann und Stefan Majer
Foto: Stadt Frankfurt

Bereits seit 2011 trägt die Stadt Frankfurt den Titel „Fairtrade-Town“ und hat sich seither dazu verpflichtet, bei Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung und des Magistrats fair gehandelten Kaffee und mindestens ein weiteres fair gehandeltes Produkt anzubieten. Mit dem neuerlichen Beschluss unterstreicht der Magistrat seine Verantwortung und fördert den fairen Handel insgesamt sowie die nachhaltige Produktion auf regionaler Ebene stärker.

Der für die städtische Koordinierungsstelle Fair Trade zuständige Stadtrat Stefan Majer freut sich über den Beschluss zur Ausweitung der fairen Beschaffung in Frankfurt: „Die faire und nachhaltige öffentliche Beschaffung stellt einen wichtigen Beitrag zur globalen Gerechtigkeit dar, indem sie insbesondere in Entwicklungsländern Perspektiven schafft. Die öffentliche Hand hat aufgrund ihres Beschaffungsvolumens eine starke Einkaufs- und Marktmacht, die spürbare Auswirkungen auf ganze Produktionsketten für gute Arbeitsbedingungen und Klimaschutz entfalten könnte.“

Zur bisherigen städtischen fair gehandelten Produktpalette gehören unter anderem Kaffee, Tee, Zucker, Gebäck und Schokolade. Zudem wird stadtintern die Erweiterung dieser Palette geprüft, um beispielsweise soziale und ökologische Kriterien im Rahmen der Ausschreibung und Beschaffung von fair produzierter Arbeitsbekleidung zu berücksichtigen.

Um den Titel „Fairtrade-Town“ zu tragen, müssen die teilnehmenden Städte alle zwei Jahre nachweisen, dass sie die von Fairtrade Deutschland vorgegebenen Kriterien erfüllen. Gerade erst wurde die Auszeichnung Frankfurts erneuert und das motiviert. Auch künftig will die Steuerungsgruppe „Faire Stadt Frankfurt“ den Fairen Handel vor Ort fördern und Stadtverwaltung sowie Stadtgesellschaft für das Thema stärker sensibilisieren. Die Co-Sprecherin der Steuerungsgruppe Ursula Artmann, Geschäftsführerin des Weltladen Bornheim, sieht Frankfurt auf einem guten Weg und verspricht: „Wir bleiben dran – denn die Titelerneuerung ist ein enormer Ansporn für weitere Ideen und Aktivitäten. Der Beschluss des Magistrats ist für unser Anliegen ein großes Geschenk!“

Was ist Fairtrade?
Fairtrade verbindet Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Fairtrade-Towns fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung.

Mehr Informationen zum Thema und der Kampagne gibt es unter https://www.fairtrade-towns.de im Internet. (ffm)