FOKUS Gustavo Dudamel am 5. November in der Alten Oper

Foto: Nohely Oliveros
Dudamel, der sich in der Musikwelt längst einen Namen nicht nur mit temperamentvollen lateinamerikanischen Rhythmen gemacht hat, widmet sich dabei bewusst nicht den eingängigen Klassikern wie der West Side Story oder der Candide-Ouvertüre, sondern Bernsteins musikalischer Auseinandersetzung mit einem ernsthaften Thema: Für seine erste Sinfonie mit dem Beititel „Jeremiah“ hatte sich der erst 25-jährige Bernstein mit dem Thema Glaubenskrise befasst und dafür auf Verse des hebräischen Klagelied Jeremias über die Zerstörung der heiligen Stadt Jerusalem zurückgegriffen. Den Vokalpart in der Sinfonie übernimmt die kanadische Mezzosopranistin Tamara Mumford.
Im zweiten Teil des Abends interpretieren die Musiker mit Dmitri Schostakowitschs fünfter Sinfonie ein Werk, das nur sieben Jahre vor Bernsteins erster Sinfonie entstand. Schostakowitschs Fünfte zählt zu den am meisten gespielten Werken des russischen Komponisten – ein eindrucksvolles klangliches Beispiel dafür, wie Schostakowitsch die Anforderungen des stalinistischen Systems vermeintlich zu erfüllen wusste und zugleich den geforderten Jubel zur Farce werden ließ.
Der Beginn seiner internationalen Laufbahn ist eng mit der venezolanischen Orchesterinitiative
„El Sistema“ verknüpft: 1999, im Alter von 18 Jahren, wurde Gustavo Dudamel nach dreijährigem Dirigierstudium zum Musikdirektor des Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela ernannt. Am Dirigentenpult des venezolanischen Vorzeigeorchesters gab er 2007 sein Debüt in der Alten Oper, wo er von Presse und Publikum gefeiert wurde. Ins selbe Jahr fallen auch ein Konzert im Vatikan anlässlich des 80. Geburtstags von Papst Benedikt XVI. sowie der Antritt als Chefdirigent bei den Göteborger Symphonikern, die er bis 2012 leitete. Seit 2009 ist Dudamel Musikdirektor des
Los Angeles Philharmonic Orchestra. Zu seinen beständigen Partnern zählen auch die Berliner Philharmoniker: Mehr als zehn Jahre währt bereits die enge und intensive Zusammenarbeit zwischen dem Venezolaner und den Berlinern, von deren Musizierhaltung sich Dudamel in seinem künstlerischen Denken entscheidend beeinflusst sieht. 27 Jahre jung war Dudamel, als er erstmals und mit überragendem Erfolg das traditionelle Waldbühnen-Konzert der Berliner leitete. Seitdem kehrt er regelmäßig zu den Philharmonikern zurück und prägt selbst deren musikalischen Ausdruck.
Mit freundlicher Unterstützung der Deutsche Bank AG und der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt
€ 36,- / 57,- / 89,- / 115,- / 129,- / 145,- (Endpreise) / Tickethotline: (069)1340400 ▪ www.alteoper.de