Flächendeckende Versorgung für Herzschwäche-Patienten durch Telemedizin
Kardiologen in Rhein-Main bündeln Kräfte

Foto: MVZ CCB Frankfurt Main-Taunus
Digitale Lösungen können die Praxen und Krankenhäuser dabei sinnvoll unterstützen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat kürzlich die Fernüberwachung von Herzschwäche-Patienten durch Telemedizin als eigenständige Untersuchungs- und Behandlungsmethode anerkannt. Durch das kontinuierliche Übertragen relevanter Gesundheitsdaten wie Körpergewicht, Sauerstoffsättigung, Blutdruck oder die Aufzeichnung eines EKG können Verschlechterungen früher erkannt und Maßnahmen ergriffen werden, damit es erst gar nicht zur Klinikeinweisung kommt.
Unter dem Motto „Rund um versorgt“ haben sich nun die Kardiologen des CCB Frankfurt Main-Taunus, des Kardiocentrum Frankfurt und des Kardiovaskulären Zentrum Darmstadt zusammengeschlossen, um gemeinsam die Versorgung von Herzschwäche-Patienten in Rhein-Main zu optimieren. Im neugegründeten Telemedizinzentrum (TMZ) Rhein-Main werden die per Telemonitoring erfassten Gesundheitsdaten, erstmals flächendeckend, erfasst und 24/7 ausgewertet. „Sehen wir Hinweise für eine Verschlechterung der Herzleistung, werden der primär behandelnde Arzt und der Patient umgehend informiert, so dass rasch Gegenmaßnahmen ergriffen werden können“, so Dr. Oliver Przibille (CCB), ärztlicher Leiter des TMZ. Dr. Christian Fischer, Kardiocentrum Frankfurt, ist zuversichtlich, „dass wir damit Klinikaufenthalte vermeiden können.“ Das ist für Patientinnen und Patienten unter Umständen sogar lebensrettend, denn „jede Notwendigkeit einer Akutbehandlung der Herzschwäche bedeutet für die betroffenen Patienten ein vorzeitiges Sterberisiko“, gibt Prof. Dr. Holger Eggebrecht vom CCB zu bedenken. Das TMZ sieht sich aber auch als Weiterbildungs-Plattform, damit Kolleginnen und Kollegen immer auf dem neuesten Stand in der Diagnostik und Therapie der Herzschwäche bleiben. „Dazu haben wir bereits die erste Fortbildungsveranstaltung initiiert“, so Dr. Harald Küx vom Kardiovaskulären Zentrum Darmstadt.
Das MVZ CCB Frankfurt Main-Taunus versorgt an 3 Standorten in Frankfurt und Bad Soden pro Jahr mehr als 100.000 Patienten ambulant und –in Kooperation mit dem AGAPLESION Bethanien Krankenhaus sowie Markus Krankenhaus- mehr als 10.000 Patienten stationär. Das Kardiocentrum Frankfurt umfasst 4 Standorte in Frankfurt, Offenbach und Bad Vilbel und versorgt pro Jahr mehr als 50.000 ambulante Patienten sowie in Kooperation mit den Frankfurter Rot-Kreuz Kliniken mehr als 5.000 Patienten stationär. Das Kardiovaskuläre Zentrum Darmstadt ist der zentrale Anlaufpunkt für Herzkreislauf-Patienten in Darmstadt. Jedes Jahr werden dort mehr als 30.000 Patienten ambulant betreut. Für die stationäre Versorgung besteht eine Kooperation mit dem Alice Hospital Darmstadt. Die 3 inhaber-geführten Praxen bieten das gesamte nicht-invasive und invasive Spektrum der Herz-Kreislaufmedizin einschließlich 24/7 Notfallbehandlung an.