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Letzte Aktualisierung: 02.10.2024

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Filmkollektiv Frankfurt feiert zehnjähriges Jubiläum

von Ilse Romahn

(28.09.2023) Der gemeinnützige Verein Filmkollektiv Frankfurt-Projektionsraum für unterrepräsentierte Filmkultur feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig gratuliert: „2013 wurde das Filmkollektiv Frankfurt von einer kleinen Gruppe von Cineasten gegründet, die das Ziel verfolgten, das Frankfurter Kinoprogramm zu ergänzen und die Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine intensive Reise in die Filmgeschichte mitzunehmen. Das ist dem Verein bestens gelungen.“

Noch zwei Filmreihen stehen im Jubiläumsjahr aus: Am Wochenende 30. September bis 1. Oktober gibt das Filmkollektiv im Kino des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums (DFF) Einblicke in die Frühphase des Hollywood-Tonfilms und zeigt eine Auswahl an Musicals, die in der sogenannten Pre-Code-Ära entstanden und noch nicht den Zensurregeln des ab 1934 verbindlichen Hays Code unterlagen. Von Donnerstag, 14., bis Sonntag, 17. Dezember, widmet das Filmkollektiv eine Werkschau den fantastischen Filmwelten des französischen Künstlers Bertrand Mandico. Erstmals zeigt das Filmkollektiv ergänzend auch eine Ausstellung im Kinofoyer des DFF und produziert einen Film von Bertrand Mandico, den er in Frankfurt im Rahmen einer Masterclass drehen wird. Bis Ende der Woche kann man sich noch für die Teilnahme an der Masterclass kostenlos unter hFMA: News: Interaktive Masterclass von Bertrand Mandico – Teamgesuch Dreharbeiten in Frankfurt anmelden.
 
„In den vergangenen Jahren konnten wir dank des Engagements vom Filmkollektiv Frankfurt zahlreiche kinematografische Eindeckungen machen und herausragende Filmschaffende in unserer Stadt begrüßen“, sagt Kulturdezernentin Hartwig. Unter anderen waren die französischen Film-Ikonenen Marina Vlady und Robert Hossein, die Blaxplotation Legende Melvin Van Peebles, die Pionierinnen des libanesischen Films Jocelyne Saab und des US-amerikanischen feministischen experimentellen Films Su Friedrich, die thailändische Filmaktivistin Ing K oder auch den deutschen „Enfants Terribles“ Peter Zadek und Eckhart Schmidt in der Mainmetropole zu Gast. „Und diese Liste ist keineswegs vollständig. Ich bedanke mich bei dem Verein für seine wertvolle Arbeit und dafür, dass er unsere Wahrnehmung der Filmhistorie um viele Perspektiven erweitert hat“, sagt die Dezernentin.
 
Ihr Anliegen fasste die Gruppe anfangs wie folgt zusammen: „Wir wollen das Frankfurter Kinoprogramm ergänzen um gewagte, unabhängig kuratierte Filmprogramme, die aus inhaltlichen und/oder pragmatischen Gründen unterrepräsentiert sind.“ Dabei legt der Verein großen Wert darauf Filme so zu zeigen, wie sie entstanden sind und gibt den Zuschauern beispielsweise die Möglichkeit, Filme auf analogen Archivkopien zu sehen, die aus weltweiten Kinematheken-Archiven und von Privatsammlern stammen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt dabei auf Werkschauen von Autoren, die ihrerzeit rege rezipiert, doch inzwischen vergessen wurden, oder aber in ihren Herkunftsländern großes Ansehen genießen, in Deutschland jedoch weniger bekannt sind. Mit sechs Programmen pro Jahr überrascht der Verein mit immer neuen ungewöhnlichen Funden in Filmarchiven. Dabei kommen die Zuschauer des Vereins längst nicht nur aus Frankfurt. Über Jahre formierte sich um das Filmkollektiv eine Gruppe von Cineasten, die aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Frankfurt kommen. Einzelne Reihen gingen wiederrum selbst auf Reisen und wurden in Kinematheken zum Beispiel in Berlin und Wien wiederholt. Gegründet wurde der Verein von Gray Vanissian (aktiv), Louise Burkart und Felix Fischl (bis 2024 aktiv). Zwei Jahre später kam Svetlana Svyatskaya (aktiv) und 2015 Sebastian Schwittay (aktiv). Neue Mitglieder sind beim Filmkollektiv willkommen.
 
Weitere Informationen gibt es auf der Website des Vereins, die anlässlich des Jubiläums zum Ende des Jahres im neuen Look erscheinen wird: Filmkollektiv Frankfurt | Projektionsraum für unterrepräsentierte Filmkultur e.V. (filmkollektiv-frankfurt.de). (ffm)