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Letzte Aktualisierung: 21.03.2025

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Filmgespräch mit Larissa Förster im naxos.kino

von Ilse Romahn

(06.03.2025) Am Dienstag, 11. März, zeigt das naxos.kino in der Waldschmidtstrasse 19 um 19 Uhr den Dokumentarfilm „Dahomey“ von Mati Diop (Frankreich, Senegal, Benin, 71 Min., Deutsch), der 2024 bei der Berlinale den Goldenen Bären gewann.

Aus dem Dunkel eines französischen Museumsmagazins ertönt im Film die Stimme einer beninischen Königsfigur, die als Objekt Nr. 26 im Rahmen einer Rückgabeaktion penibel verpackt und nach Dahomey/Benin verschickt wird. Ihre Ankunft in der alten Heimat wird gefeiert - aber auch kritisch gesehen. Eine Diskussion unter beninischen Studenten fördert die wunden Punkte zutage, die mit der Restitutionsfrage verbunden sind. Will der französische Präsident Macron mit der Rückgabe nur seine Marke schützen? Ist es eine Beleidigung, wenn nur 26 von 7000 geraubten Objekten zurückgegeben werden? Was sind sie überhaupt? Kunst? Kultobjekte? Was bedeuten sie für die Menschen in Benin? Auch für die, die keine Chance haben, aus ihren Dörfern ins Museum zu kommen, um sie anzuschauen? Was bedeutet es, auf Französisch darüber zu diskutieren, wenn man der eigenen Volkssprache beraubt ist? Zum poetischen Schluss ergreift die Königsfigur noch einmal das Wort und öffnet den Horizont weit über den Einzelfall hinaus.

Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit Prof. Larissa Förster, statt, die seit Januar das Weltkulturen Museum leitet. Sie ist promovierte Ethnologin mit dem Schwerpunkt südliches Afrika und befasst sich mit Fragen der Provenienz und Rückgabe von Museumsobjekten und menschlichen Überresten.

Weitere Information und die Möglichkeit zur Kartenvorbestellung gibt es unter naxos-kino.de. (ffm)