Letzte Aktualisierung: 24.01.2025
Fesselnder Fall mit Tiefgang
Kriminalroman "Keltenzorn" spielt am Glauberg
von Michael Hoerskens
(03.01.2025) Morde passieren überall. Sogar in der beschaulichen Wetterau. Dorthin führt der spannende Kriminalroman „Keltenzorn“ von Belinda Vogt und Uli Aechtner. Der Leser wird in eine verzwickte Geschichte mit viel Historie und Tiefgang hineingezogen.
Ein Sensationsfund am mystischen Glauberg sorgt in Fachkreisen für Aufsehen. Dort, an der einstigen Siedlung eines alten Volkes, wird das Skelett einer keltischen Fürstin entdeckt. So lassen es die Grabbeigaben vermuten. Da, wo auch vor Jahren die lebensgroße Skulptur eines Keltenfürsten gefunden wurde. Die Archäologin Mara Jordan widmet sich an der Grabungsstelle engagiert dem Fund. Auch ihr Kollege Peter Gruber, der gerade in der Türkei beschäftigt ist, wird elektrisiert und kehrt in die Wetterau zurück. Die Sache erregt großes Interesse - nicht nur bei Experten, sondern auch in der Bevölkerung.
Doch dann verschwindet das Skelett der Keltin. Dafür liegt eine andere Leiche in der Bestattungsstelle, enthauptet nach altem keltischen Brauch. Mara Jordan und ihr Grabungshelfer Max Dwyer sind entsetzt und ratlos. Nun ist es ein Fall für die Polizei. Der Hauptkommissar Daniel Richter von der Friedberger Polizeistation beginnt zu ermitteln.
In der Folge betreten immer mehr Personen die Szenerie des Krimis. Etwa Bertrand, ein Druide, der aus dem Burgund zurückgekehrt ist, nachdem er von den Vorgängen am Glauberg erfahren hat. Eigentlich stammt er aus der Wetterau, hieß früher Christian Bertram und ist nach Frankreich ausgewandert. Er wird von den ortsansässigen „Celtoi“ verehrt, einer geistigen Bewegung. Die Anhänger der Keltenwelt lesen Runen, unternehmen Nachtwanderungen bei Vollmond oder feiern Walpurgisnacht. Und es kommt auch Felix Kaltwasser ins Spiel, ein windiger Experte für Rohstoffe. Er arbeitet für das die Carolina Ressources, einem kanadischen Unternehmen, welches ein Projekt für die Förderung von Molybdän im Tagebau am Glauberg plant. Was den Celtoi und der Archäologie natürlich nicht gefällt.
Unermüdlich ermittelt Kommissar Richter weiter. Er hat sich die Unterstützung von Mara Jordan geholt. Die Archäologin erweist sich mit ihrem Fachwissen als wichtige Helferin. Sie tauchen tief ein in die Vergangenheit so mancher Personen und stellen fest, dass einige sich aus ihrer Jugendzeit kannten. Der mystische Druide Bertrand hat nach seiner Rückkehr seine Glaubensjünger um sich geschart. Und so lange die polizeilichen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, ruht das Molybdän-Projekt von Carolina Ressources am Glauberg. Kaltwasser hat seine kanadischen Geschäftspartner Maywood und Reeves zum Frankfurter Flughafen gebracht, die ihren Flug zurück nach Toronto angetreten haben. Er hat sie beruhigt, dass ihr Vorhaben noch realisiert werden könne. Und zweifelt gleichzeitig.
Dann geschehen weitere Morde, und die Arbeit von Daniel Richter und seiner Helferin Mara Jordan wird immer komplizierter. Doch sie verfolgen jede noch so kleine Spur akribisch. Die Leser des Romans finden in der Folge mehrere Verdächtige der eiskalten Tötungsdelikte, müssen sich aber auf immer andere Personen umstellen. Am Ende nimmt der fesselnde Kelten-Krimi eine durchaus überraschende Wendung.
Belinda Vogt /Uli Aechtner: Keltenzorn, Emons-Verlag, ISBN 978-395451-132-7, 14 Euro