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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Fair produzierte Arbeitskleidung bei der Stadt Frankfurt

von Ilse Romahn

(05.11.2019) Funktional und fair: Mitarbeiter der Stadt Frankfurt am Main können sich bei der Arbeit fair einkleiden.

„Die Aufnahme weiterer fair gehandelter Produkte in den städtischen Einkaufskatalog ist ein konkreter Schritt auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit im globalen Handel“, betonen Bürgermeister Uwe Becker und Stadtrat Stefan Majer. Kürzlich wurde die Palette der fair gehandelten Arbeitskleidung bei der Frankfurter Stadtverwaltung nach Arbeitsschuhen um unter anderem Hosen, T-Shirts und Jacken ausgeweitet: Neu abgeschlossene Rahmenverträge für Arbeitskleidung beinhalten den Aspekt der regionalen oder fairen Produktion, und ein Großteil der angebotenen Kleidung trägt das internationale Zertifikat der Fair Wear Foundation.

„Es steht in unserer Verantwortung, Nachhaltigkeit und Fairness im Rahmen des städtischen Einkaufs zu berücksichtigen. Wir freuen uns, dass nun weitere Berufsbekleidungsprodukte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen, die zugleich ein würdevolles Leben für diejenigen ermöglichen, die sie produzieren. Selbstverständlich wurde bei der Ausschreibung wie bisher auf gute Qualität und Funktionalität geachtet“, berichtet Becker, in dessen Zuständigkeit der Zentraleinkauf liegt.

„Wir können mit der Wahl unserer Arbeitskleidung einen konkreten Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und zu einem ökologisch bewussten Umgang mit Ressourcen leisten. Unsere Einkaufsentscheidung hier in Frankfurt hat Auswirkungen auf den Rohstoffanbau sowie die Produktionsverhältnisse in den Ländern des globalen Südens“, betont Stadtrat Majer. „Es ist unsere globale Verantwortung, auch und gerade vor dem Hintergrund des sich wandelnden Klimas umzudenken. Mit der Koordinierungsstelle Fair Trade geben wir weiterhin Anstöße für eine Bewusstseinsänderung und beraten gern in konkreten Fällen.“

Bereits zu Jahresbeginn hatte sich der Magistrat zu seiner Verantwortung im Rahmen der öffentlichen Beschaffung bekannt und für Kaffee, Tee, Zucker, Gebäck und Schokolade eine ausschließlich faire Beschaffung beschlossen. Den ersten Rahmenvertrag für Arbeits- und Sicherheitsschuhe mit nachhaltigen Kriterien für die Produktion gab es bereits im Frühjahr.

Die Fair Wear Foundation (FWF) ist eine unabhängige Stiftung, die sich für gute Arbeitsbedingungen und Bezahlung im Bereich der Textilproduktion in Osteuropa, Nordafrika und Asien einsetzt. Der Kriterienkatalog für die Vergabe des Siegels umfasst die freie Wahl des Arbeitsplatzes, ein Mindestalter und keine Kinderarbeit, die Bezahlung von Mindestlöhnen, Diskriminierungsfreiheit, angemessene Arbeitszeiten, sichere und nicht die Gesundheit gefährdende Arbeitsbedingungen, rechtlich bindende Arbeitsverträge sowie die Möglichkeit zu gewerkschaftlichem Engagement und Kollektivvertragsverhandlungen. Es finden jährliche Kontrollen der Unternehmen statt, die bei mehrfachem Nichterreichen der Ziele ausgeschlossen werden. (ffm)