Letzte Aktualisierung: 14.01.2025
Für zügigen Einstieg in Gastronomie und Hotellerie: Kurse des Pilotprojektes „DEHOGA Frankfurt - Kick-Start“ gestartet
von Ilse Romahn
(10.12.2024) Schnell in ein geregeltes Arbeitsverhältnis kommen – das ist das Ziel des Projektes „DEHOGA Frankfurt - Kick-Start“. Die rund dreimonatigen, geförderten Bildungskurse ermöglichen Asylbewerbern, Langzeitarbeitslosen, Geflüchtete und Ungelernten den schnellen Einstieg ins Gastgewerbe, gleichzeitig wirken sie dem Arbeitskräftemangel in der Branche entgegen.
Zwei Kurse sind jetzt gestartet: „Küche“ und „Service“. Im kommenden Jahr soll der Kurs „Housekeeping“ für die Hotellerie beginnen. Die Initiative ist bislang in Hessen einzigartig und ein Gemeinschaftsprojekt des DEHOGA Frankfurt, der Agentur für Arbeit Frankfurt sowie der Genussakademie Professional Frankfurt.
„Unser Hauptanliegen ist es, für Arbeitssuchende eine reelle berufliche Perspektive zu schaffen und sie überhaupt oder wieder in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft zu integrieren. Kick-Start ermöglicht ihnen einen niederschwelligen Zugang in eine Branche mit enorm großen Aufstiegschancen“, erläutert Kerstin Junghans, Geschäftsführerin des DEHOGA Frankfurt. Seit Ende Oktober arbeiten sich in das Berufsfeld „Küche“ 13 Teilnehmer ein, davon fünf Frauen, acht Männer. Sie lernen unter anderem Schnitttechniken, Fach- und sachgerechte Lagerung von Lebensmitteln und bekommen Grundlagen der Hygiene vermittelt. „Eine Grunderfahrung ist vorhanden, das ist natürlich hilfreich. Die Teilnehmer wissen, was sie erwartet, und sie haben sich bewusst für dieses Berufsfeld entschieden. Das freut uns sehr“, erläutert Dr. Jan-Peter Eichhorn, Geschäftsführer, Genussakademie.
Für den Kurs „Service“ haben sich fünf Teilnehmer angemeldet, vier von ihnen sind Frauen. „Das geringere Interesse an diesem Kurs spiegelt auch das Bild im Gastgewerbe wider“, erläutert Junghans. „Wir wollen auch über diese Kurse die Attraktivität der Arbeit im Service wieder mehr in den Fokus rücken.“ Ein Grund für die verhaltene Nachfrage seien Sprachbarrieren bei Menschen mit Migrationshintergrund. „Servicepersonal ist aber natürlich unglaublich wichtig. Wir müssen deshalb mehr für diese Berufsgruppe werben und die Vorteile zeigen. Man ist nah am Gast und kann dafür sorgen, dass er sich wohlfühlt – was einen selbst ja auch zufrieden macht“, sagt Eichhorn. In dem Kurs erhalten die Teilnehmer eine Hygieneschulung und bekommen Regeln im Servicebereich vermittelt, aber auch praktische Dinge, zum Beispiel die richtige Besteckanordnung oder der Aufbau eines Buffets.
Finanzierung über Bildungsgutscheine
Die Schulungen sind praxisorientiert und vermitteln neben fachlichen Fertigkeiten auch berufsspezifisches Deutsch und gesellschaftliche Integration. Ebenfalls Bestandteil ist ein ein- bis zweiwöchiges Praktikum in Kooperationsbetrieben. „Es sind nicht immer ausschließlich große Zahlen, die zählen. Jeder einzelne Mensch, der Chancen wahrnimmt, den Weg in den Arbeitsmarkt findet und zur Deckung des Fachkräftebedarfs beitragen wird, ist ein Erfolg. Kick-Start ist ein Projekt, das Perspektiven eröffnet. Teilnehmer können Kontakte zu Unternehmen und Mitstreitern knüpfen, sich so ein eigenes Netzwerk aufbauen und dadurch über das Programm hinaus profitieren“, erklärt Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. Der Großteil eines Kurses findet zunächst in der Genussakademie Professional Frankfurt statt. Der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA sorgt für Kontakt zu den ihm angehörenden Betrieben. Sprachunterricht erhalten die Teilnehmer in der Sprachschule Eifert. Die Kurse können über Bildungsgutscheine der Agentur für Arbeit finanziert werden. „Im Übrigen können auch Gastronominnen und Gastronomen neu angestellte Mitarbeiter in die Kurse schicken, die noch keine nennenswerten Erfahrungen in der Küche oder im Service haben“, so Kerstin Junghans. Betriebe, die Kick-Start-Absolventinnen und -Absolventen sozialversicherungspflichtig einstellen, können einen Eingliederungszuschuss erhalten, der die Lohnkosten teilweise übernimmt.
Die Rollen der Projektpartner
Initiator und Organisator des Projekts ist der DEHOGA Frankfurt. Der Verband übernimmt die Betreuung der Teilnehmer vor, während und nach den Maßnahmen. Die Genussakademie Professional Frankfurt verantwortet als zertifizierter Projektträger die Schulungsveranstaltungen. Die Akquise der Kandidatinnen und Kandidaten sowie für die Finanzierung durch Bildungsgutscheine hat die Agentur für Arbeit Frankfurt und das Jobcenter Frankfurt partnerschaftlich übernommen.
Kontakt und weitere Informationen
Interessierte können sich für das Projekt bei den zuständigen Agenturen für Arbeit oder den jeweiligem Jobcenter anmelden. Weitere Informationen erhalten sie bei Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e. V.