Für einen Keks nach Berlin
Eine Frankfurter Journalistin zum Test im neuen Hilton
Nach einem anstrengenden Tag in Berlin kroch mir schon beim Betreten des Hotels der wohlige Geruch von dampfend warmen Keksen in die Nase und keine Minute später wurde mir ebensolcher überreicht. Köstliches, hausgemachtes Gebäck, nach traditionellem „DoubleTree-Rezept“, obwohl das Hotel noch gar nicht geöffnet hatte. Der Test war eindeutig gelungen.
Und vielleicht liegt es auch an den köstlichen Keksen, dass die DoubleTree by Hilton-Sparte die am schnellsten wachsende Hotelsparte der Hilton-Kette ist oder doch eher am nachhaltigen Konzept von Double-Tree. Naturnah und heimelig hatte das Hotel damals sein sollen, das Samuell Kitchell 1969 in den USA gründete.
Der Duft von warmen Cookies (runde, amerikanische Kekse mit Schokoladenstücken) erinnerten den „Vater“ der Kette an die geliebten Besuche bei seiner Großmutter und so wohlig sollten sich auch seine Gäste fühlen. Ein gemütliches Entrée mit Kamin, Sofas und Sesseln, sollten den behaglichen Empfang noch verstärken.
Das gilt auch heute noch, lange nachdem die schnell wachsende Kette in die Hände der Hilton-Gruppe übergegangen ist. Aber ein echter Kamin in der Eingangshalle wäre aus heutiger, klimapolitischer Sicht nicht mehr vertretbar. Daher staune ich ein wenig, dass es dennoch in dem großen, länglichen Glaskamin lodert. Ein eleganter Ethanol-Kamin, geht mir durch den Kopf, als ich näherkomme.
Simone Baizza lächelt, als sie meinen Blick sieht. Die Marketing-Direktorin kann meine Gedanken lesen und klärt mich auf, bevor ich eine Frage stellen kann: Hinter dem Glas lodern keine Flammen, sondern Wasserdampf wird durch Düsen gepresst und feuerrot-orange angestrahlt. Das verstärkt nicht nur die gemütliche Atmosphäre im Eingangs- und Barbereich, sondern erhöht auch die Luftfeuchtigkeit und verbessert damit insgesamt die Atemluft im Innenraum.
Seit Monaten arbeiten Baizza und das Hotelteam rund um Hoteldirektor Hannes Dreher an den Vorbereitungen zur Eröffnung. Überall wird noch gehämmert und gesägt, obwohl die meisten Zimmer schon fertig sind und der namensgebende doppelte Baum schon in jedem Raum quasi hinter den Betten erwächst: Als modernes überdimensioniertes Wandbild. Bis ins letzte Detail sind Restaurierung und Ausstattung nachhaltig durchdacht, sogar die Kaffeekapseln sind aus kompostierbarem Material.
Einfach ist das nicht, bei einem Gebäude, das schon seit Jahrzehnten den Los Angeles Platz unweit des Zoopalast und Breitscheidplatz prägt. Hinter mir haben sich zwei Anwohner in die Eingangshalle geschlichen. Seit Monaten beobachten sie schon neugierig, was aus dem als Promihotel bekannten Vorgänger geworden ist. 2021 hatte das Hotel nach 30 Jahren überraschend geschlossen. In dem damaligen Steigenberger stiegen bevorzugt Persönlichkeiten von Madonna bis Tina Turner, Sylvester Stallone und auch Dietrich Genscher ab.
Mal schauen, wer sich nach mir und offizieller Eröffnung des DoubleTree by Hilton, hier alles einfinden und nicht nur den heimeligen Empfang genießen wird. Auf Sonderwünsche ist das Hotel jedenfalls bestens vorbereitet und auf vegan und vegetarisch auch, ich komme bestimmt wieder……