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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Förderung der gewerblichen Lastenradnutzung in Frankfurt

von Ilse Romahn

(06.06.2023) Mit dem Programm „flottes Gewerbe“ wird in Frankfurt am Main der gewerbliche Einsatz von Lastenrädern gefördert und die Logistik stadtverträglicher und umweltfreundlicher gestaltet.

Acht lokale Betriebe erhalten für fünf Wochen die Möglichkeit, gewerbliche Lastenräder unverbindlich und kostenlos zu testen: die Kaffeerösterei Hoppenworth & Ploch, das Sozialkaufhaus des Caritasverbands Frankfurt, das Sanitär- und Heizungsunternehmen Otto Baier, die Apotheke MediCentrum, das Architekturkontor Faller & Krück, die Bäckerei Eifler, der Fußpflegedienst Vera Nendwich und die Streetart-Agentur Studio Fatal. Bei der Auftaktveranstaltung am Montag 5. Juni, wurden die E-Lastenräder an die ausgewählten Test-Pioniere übergeben.

Die Betriebe erhielten ein für ihre Zwecke „maßgeschneidertes“ Lastenrad, das für sie nach einer intensiven Beratung ausgesucht wurde. Bei der Veranstaltung in der Industrie- und Handelskammer wurden sie in die Nutzung des Fahrzeugs eingewiesen, bekamen die Möglichkeit sich über Fördermöglichkeiten zu informieren und sich mit den Servicepartnern auszutauschen. Die Frankfurter Unternehmen „Sachen auf Rädern“ und „CityLog“, die bereits auf E-Lastenräder setzten, standen den Test-Pionieren beratend zur Seite, um ihre Erfahrungen mit ihnen zu teilen.   
 
Die Verlagerung von Fahrten auf alternative Verkehrsträger ist auch im gewerblichen Bereich wichtig: In vielen Bereichen des urbanen Wirtschaftsverkehrs, wie etwa bei Handwerk, Handel, Gewerbe oder verschiedenen Dienstleistern, kommt es täglich zu vielen Kurzstreckenfahrten einhergehend mit erheblichem Parksuchverkehr. „Die Nutzung von gewerblichen E-Lastenrädern und Lastenanhängern kann ein Baustein sein, dieser Problematik zu begegnen, Logistik stadtverträglicher und umweltfreundlicher zu gestalten. Mit dem Projekt ‚flottes Gewerbe‘ will die Stadt Frankfurt am Main den gewerblichen Einsatz von Lastenrädern fördern“, sagte Stefan Majer, Dezernent für Mobilität und Gesundheit.

Ansgar Roese, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, betont: „Wirtschaftsverkehre wird es auch in Zukunft geben. Die Frage lautet lediglich: Mit welchem Verkehrsmittel werden diese durchgeführt? Deshalb ist es wichtig, dass Frankfurter Unternehmen die Möglichkeit bekommen die zahlreichen Einsatzmöglichkeit von Lastenrädern zu testen.“

Alexander Theiss, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK, ergänzt: „Lastenräder werden bereits von Paketdienstleistern sehr erfolgreich in der Innenstadt genutzt und tragen so zu klimafreundlichen Transporten bei. Das Projekt ‚flottes Gewerbe‘ bietet nun auch Unternehmen aus anderen Branchen eine willkommene Chance, Lastenräder ausgiebig auf ihre Alltagstauglichkeit hin prüfen zu können.“
 
Für Betriebe und Unternehmen ist es derzeit schwierig, verschiedene Lastenräder unverbindlich zu testen, das richtige Lastenrad für die eigenen Anforderungen zu finden und darüber hinaus noch schnell verfügbare und verlässliche Service- und Wartungsangebote für die Fahrzeuge zu erhalten. Hier setzt das Projekt „flottes Gewerbe“ an. Im Rahmen des Projektes werden ausgewählte, interessierte Betriebe, Gewerbetreibende oder Unternehmen – die sogenannten Test-Pioniere – fundiert beraten und bekommen ein den individuellen Anforderungen entsprechendes Lastenrad für einen Testzeitraum von vier bis sechs Wochen unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Dabei sind Service, Wartung, Versicherung und Logistik inbegriffen – die Test-Pioniere müssen sich also um nichts kümmern. Für die sichere Navigation mit den Lastenrädern steht den Unternehmen der neue Radroutenplaner Hessen zur Verfügung, der den Teilnehmenden auch eine Navigation über die neue App ermöglicht.
 
Für die Teilnahme am Programm „flottes Gewerbe“ konnten sich Unternehmen, Betriebe und Dienstleister aus Frankfurt als Test-Pioniere bewerben. Das Interesse der Unternehmen und Betriebe war erfreulich groß. Unter den teilnehmenden Betrieben sind Unternehmen verschiedenste Gewerke und Dienstleistungen. Zu ihnen gehören die Kaffeerösterei Hoppenworth & Ploch, der Sanitärbetrieb Otto Baier, die Bäckerei Eifler sowie der örtliche Caritasverband.

„Bisher sage ich Menschen mit fußpflegerischem Bedarf, welche im Stadtgebiet leben, ab, wenn sie keine Parkmöglichkeiten vor Ort haben, da ich mein Equipment nicht mehrere Hundert Meter schleppen möchte und nicht längere Zeit nach einem Parkplatz suchen kann. Mit einem Lastenrad ist es möglich, die Fußpflege auch Menschen anzubieten, die mit schlechter Parkanbindung leben“, sagte etwa Fußpflegerin Vera Nendwich. Für sie ist das Lastenrad eine Chance, ihr Angebot auszuweiten und auch Menschen zu beschäftigen, die keinen Führerschein haben.
 
Mit der Übergabe der E-Lastenräder während der Auftaktveranstaltung begann die Testphase. Mit der Konzeption und Durchführung des Programms wurde die cargobike.jetzt GmbH aus Berlin beauftragt, die das Projekt koordiniert und die Betriebe fachlich betreuet.

Informationen zum Projekt
Weitere Informationen gibt es unter radfahren-ffm.de/flottesgewerbe und cargobike.jetzt/flottes-Gewerbe. Während der Messe Eurobike startet am Freitag, 23. Juni, von 11 bis 16 Uhr ein Informationstag.

Kooperierende Hersteller sind: Babboe bakfietsen, Ca Go bikes, Draisin, Fulpra, Riese & Müller GmbH, Tricargo, Triporteur Trips, Urban Arrow, Veload, VSC.Bike, Winther, CityQ und XCYC
 
„Flottes Gewerbe“ wurde beauftragt durch die Eurobike und wird finanziell unterstützt durch das Dezernat für Mobilität der Stadt Frankfurt, die Wirtschaftsförderung Frankfurt und die Gesellschaft für Integrierte Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain. Durchgeführt wird das Projekt von der cargobike.jetzt GmbH. (ffm)