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Letzte Aktualisierung: 04.10.2024

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ErzählZeit startet in 13. Saison

von Ilse Romahn

(09.09.2024) Das Programm ErzählZeit startet in die neue Saison. Bereits im 13. Jahr läuft das erfolgreiche Projekt zur künstlerischen Sprachentwicklung. Das wurde bei der offiziellen Eröffnung der neuen Saison im Freien Theaterhaus gefeiert.

2012 vom Verein „Kunst für Kinder!“ in Zusammenarbeit mit dem Freien Theaterhaus ins Leben gerufen, ist ErzählZeit inzwischen ein wichtiger Baustein für viele Kindertageseinrichtungen und Grundschulen geworden. Das Konzept ist so einfach wie erfolgreich: Wöchentlich kommen Erzählerinnen und Erzähler des Freien Theaterhauses in Kita-Gruppen oder Schulklassen und erzählen dort ein Märchen. Die Kinder sind aber nicht nur Zuhörerinnen und Zuhörer – denn in der nächsten Stunde müssen sie das Märchen selbst nacherzählen, bevor es dann eine neue Geschichte gibt. Dieses einfache Prinzip von Zuhören und Sprechen in Verbindung mit spannenden Inhalten und poetischer Nacherzählung funktioniert. Das beweist die Entwicklung des Programms.

ErzählZeit startete zunächst in drei Grundschulen: der Freiligrathschule in Fechenheim, der Uhlandschule im Ostend und der Hostatoschule in Höchst. Inzwischen kamen mit der Bertold-Otto-Schule in Griesheim eine weitere Grundschule und ein weiterer Stadtteil hinzu. Es folgten zudem 14 Kindergärten in Fechenheim und Griesheim. Insgesamt profitieren inzwischen 54 Schulklassen, inklusive Vorlaufklassen, sowie 36 Kita-Gruppen, von dem Programm.

„Die Entwicklung der Sprech- und Sprachfähigkeit der Kinder stellt eine besondere Herausforderung dar. Die Beherrschung der deutschen Sprache ist die Schlüsselkompetenz, um aktiv am gesellschaftlichen Leben, der Arbeit, der Bildung und auch der Kultur, teilhaben zu können. Die Vermittlung und Entwicklung von Sprachkompetenz gehört damit zu den wichtigsten und oftmals auch schwierigsten Aufgaben der gegenwärtigen Bildungspraxis. Daher bin ich froh, dass wir ein so wirkungsvolles und nachhaltigen Projekt wie ErzählZeit in Frankfurt etablieren konnten“, sagt Bildungsdezernentin Sylvia Weber.

Gemeinsam mit Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig hat sich Weber dafür eingesetzt, dass die Stadtverordneten den Etat für ErzählZeit für das Jahr 2024 und 2025 jeweils um 50.000 Euro erhöhen. Das ermöglicht, das Programm nicht nur zu verstetigen, sondern auch auszubauen. Im Fokus sollen dabei die Kitas stehen, damit Sprachbildung schon so früh wie möglich wirken kann.

Hartwig sagt: „Das Projekt ErzählZeit hat in den vergangenen Jahren gezeigt, wie wichtig es ist, Kinder für das Zuhören zu begeistern und damit die Lust am Erzählen zu fördern. ErzählZeit ist in kraftvolles Programm, das schon früh die Liebe zur Sprache weckt und die Phantasie anregt. Dies gibt Kindern die Möglichkeit, ihre eigene Stimme zu finden. ErzählZeit ist ein Fenster zur Welt der Kunst, ein Tor zur Sprachentwicklung und ein Schlüssel zur Teilhabe.“

Gordon Vajen, künstlerischer Leiter des Freien Theaterhauses, begleitet ErzählZeit von Beginn an. Das Projekt basiert auf der Idee eines gleichnamigen Projekts aus Berlin. Das Theaterhaus griff die Idee auf und bildetet Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Theaterpädagoginnen und -pädagogen zu Erzählerinnen und Erzählern aus. „ErzählZeit bietet den Kindern die so wichtigen Sprachanlässe. Oder anders ausgedrückt: Unsere Erzählerinnen und Erzähler machen Lust darauf, den Märchen zu lauschen und sie gemeinsam mit viel Spaß und Phantasie weiterzuerzählen. Aber ErzählZeit fördert nicht nur sprachliche Kompetenzen. Märchen vermitteln Werte und Kulturwissen und wecken in unserer vielfältigen Frankfurter Gesellschaft daher kulturelles Verständnis und Zusammengehörigkeitsgefühl“, sagt Vajen. (ffm)