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Erste Wiederaufnahme `Der fliegende Holländer`an der Oper Frankfurt

Romantische Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner

Der fliegende Holländer von Richard Wagner (1813-1883) feierte am 29. November 2015 in der Inszenierung von David Bösch Premiere an der Oper Frankfurt. Die unorthodoxe Sicht des Regisseurs auf das populäre Werk bescherte der Oper Frankfurt eine ausverkaufte Aufführungsserie, und auch die Presse zeigte sich überzeugt: „Regisseur David Bösch legt eindringliche Porträts von gequälten Seelen an. Zugegeben ungewöhnlich für jene, die mit der Erwartung ans traditionelle Holländer-Schiff gekommen waren, aber genau deshalb so überzeugend" (Main-Echo Aschaffenburg). Der Kritiker des Wiesbadener Kuriers schrieb: „Diese Gang von Untoten macht schon beim ersten Auftritt Laune. Mit dicken Harleys rollen die Rocker auf die Bühne, bleiche Gestalten, komplett mit schwarzer Lederweste, dampfender Kippe und schlechten Manieren. Auf dem Rücken das Logo ihres Klubs: »The Flying Dutchman«. Angst und Schrecken werden sie verbreiten in der Dorfbevölkerung, keine Frage."
Erika Sunnegardh (Senta) sowie Chor und Extrachor der Oper Frankfurt
Erika Sunnegardh (Senta) sowie Chor und Extrachor der Oper Frankfurt
Foto: Barbara Aumüller
Erika Sunnegardh (Senta) und Andreas Bauer (Daland)
Erika Sunnegardh (Senta) und Andreas Bauer (Daland)
Foto: Barbara Aumüller

Zum Inhalt: Ein Sturm zwingt den Seefahrer Daland kurz vor Erreichen des heimatlichen Hafens vor Anker zu gehen. Der fliegende Holländer erscheint und beklagt sein Schicksal, denn sollte es ihm nicht gelingen, eine Frau zu finden, die ihm auf ewig die Treue hält, wird er für immer verdammt sein. Er bittet Daland um die Hand seiner Tochter. Entgegen aller Warnungen stimmt Senta der Hochzeit zu und bringt dem Holländer im Tod die ersehnte Erlösung.

Die musikalische Leitung der Produktion aus der Spielzeit 2015/16 liegt erstmals bei GMD Sebastian Weigle, der damit nach seinem umjubelten Gastspiel mit Beethovens Fidelio und Straussʼ Der Rosenkavalier an der renommierten New Yorker Metropolitan Opera wieder in heimatlichen Gefilden segelt. Sein Hausdebüt als Holländer gibt der schottische Bassbariton Iain Paterson, der seit 2015 regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen gastiert. Dort wird er auch 2017 erneut als Kurwenal in Tristan und Isolde sowie als Wotan in Der Ring des Nibelungen vertreten sein. Weitere Gastengagements führten ihn in der jüngsten Vergangenheit an die Staatsopern von Stuttgart, Berlin und Wien. Den Holländer verkörperte er 2016 auch an der Opera Vlaanderen in Antwerpen. Mit der schwedischen Sopranistin Erika Sunnegårdh kehrt die Senta der Premierenserie nach Frankfurt zurück. In dieser Partie wechselt sie sich am 28. Mai 2017 mit der Norwegerin Elisabeth Teige ab, die damit zuvor u.a. an den Opernhäusern von Oslo und Tallinn gastierte. Aus dem Ensemble stammen die neubesetzten Künstler Maria Pantiukhova (Mary) und AJ Glueckert (Alternativbesetzung des Erik am 28. Mai 2017). Während die russische Mezzosopranistin – als ehemaliges Mitglied des Opernstudios und seit 2016/17 im Frankfurter Ensemble beheimatet – u.a. als Bizets Carmen für Begeisterung sorgte, überzeugte der seit der Saison 2016/17 im Ensemble der Oper Frankfurt engagierte amerikanische Tenor jüngst als Lyonel in Flotows Martha und als Raffaele in Verdis Stiffelio. Mit der Produktion bereits vertraut sind die Ensemblemitglieder Vincent Wolfsteiner (Erik), Andreas Bauer (Daland), Michael Porter (Steuermann).

Wiederaufnahme: Samstag, 20. Mai 2017, um 19.30 Uhr im Opernhaus

Weitere Vorstellungen: 25. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 28. Mai, 3., 5. (18.00 Uhr), 10. Juni 2017

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 erhältlich.