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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Erste Wiederaufnahme DER FERNE KLANG an der Oper Frankfurt

Oper in drei Aufzügen von Franz Schreker

von Ilse Romahn

(31.01.2023) Der ferne Klang von Franz Schreker (1878-1934) wurde am 18. August 1912 wie fast alle seine Werke am Frankfurter Opernhaus uraufgeführt. Bereits 1901 hatte Schreker mit der Komposition seiner ersten abendfüllenden Oper begonnen, nachdem er den Text in nur wenigen Wochen verfasst hatte.

Bildergalerie
Jennifer Holloway (Grete) und Ian Koziara (Fritz)
Foto: Barbara Aumüller
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Ian Koziara (Fritz)
Foto: Barbara Aumüller
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Das Werk, welches zunächst als unaufführbar galt, Schreker jedoch schlagartig berühmt werden ließ, kehrte anlässlich der letzten Frankfurter Premiere am 31. März 2019 erstmals nach 1945 an den Ort seiner Uraufführung zurück. Anschließend lautete die Radiokritik im Kulturfrühstück auf hr2-kultur: „Diese Oper ist eine poetische Liebeserklärung im phantasmagorischen Gewand, man verlässt das Opernhaus mit einer Überraschung: Welch große Gefühle habe ich hier erlebt!“

Der junge Komponist Fritz lässt seine heimliche Verlobte Grete zurück, um sich auf die Suche nach dem Erfüllung verheißenden „fernen Klang“ zu begeben. Die verzweifelte Frau folgt ihm, kann ihn jedoch nicht mehr einholen. Jahre später veranstaltet sie in einem Halbwelt-Etablissement in Venedig einen poetischen Wettkampf, dessen Preis eine Nacht mit ihr ist. Fritz erringt den Sieg, aber als er Gretes Situation realisiert, verlässt er sie erneut. Seine
erfolgversprechende Oper „Die Harfe“ wird aufgeführt; auch Grete befindet sich unter den Zuhörern. Das Stück fällt durch, und der Komponist bereut sein Verhalten gegenüber Grete. In den Armen der Geliebten sterbend, glaubt der entkräftete Tonsetzer, den sehnsüchtig verfolgten Klang so intensiv wie nie zuvor wahrzunehmen.

Die musikalische Leitung liegt bei Florian Erdl, der in der Premierenserie GMD Sebastian Weigle assistierte und eine Aufführung übernahm. Zuletzt war der Erste Kapellmeister des Stadttheaters Pforzheim in Frankfurt 2021/22 für Vorstellungen von Mozarts Così fan tutte engagiert. Damiano Michieletto gab mit der Schreker-Produktion 2018/19 sein Hausdebüt und kehrte in der darauffolgenden Spielzeit für Rossinis Otello zurück. Jüngst legte er mit Janáčeks Jenůfa sein Hausdebüt an der Staatsoper Berlin vor. Die amerikanische Sopranistin Jennifer Holloway (Grete) gastierte in der Premierenserie erstmals im Haus am Willy-Brandt-Platz, wo sie in dieser Spielzeit noch als Chrysothemis (Elektra) zu erleben sein wird. Aktuelle Engagements führen sie als Salome an die Deutsche Oper Berlin. Der aus Chicago stammende Tenor Ian Koziara (Fritz) ist ebenso bereits mit der Produktion vertraut. Das ehemalige Mitglied des Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera übernimmt hier im Juli die Partie des Chabel in Rudi Stephans Die ersten Menschen. Der österreichisch-neuseeländische Bass Anthony Robin Schneider (Wirt) verstärkt seit 2019/20 das Ensemble der Oper Frankfurt und wird im April in der Titelpartie von Händels Hercules debütieren. Ein Wiedersehen gibt es mit der schwedisch-ungarischen Sopranistin Clarry Bartha (Ein altes Weib), die von 1987 bis 1994 Frankfurter Ensemblemitglied war und hier zuletzt 2012 als Adelaide in Strauss’ Arabella auftrat. Nahezu alle weiteren Partien sind mit Mitgliedern des Ensembles der Oper Frankfurt besetzt, die fast alle neu in die Produktion einsteigen.

Wiederaufnahme: Sonntag, 5. Februar 2023, 18 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 11., 17., 19. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 24. Februar 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf (069)2124494 erhältlich.