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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Erste internationale Fachtagung zu Crack in Frankfurt

Politik, Drogenhilfe und Wissenschaft erörtern neue Handlungsansätze

von Ilse Romahn

(30.09.2022) „Crack in deutschen Großstädten – von der Forschung zu praktischen Entscheidungen“ – unter diesem Titel laden die Städte Frankfurt, Hamburg und Hannover in Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences zur ersten Internationalen Fachtagung am Dienstag, 4. Oktober, von 9 bis 16.30 Uhr in die Räume der Hochschule am Frankfurter Nibelungenplatz ein.

Über 100 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung, Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Städte sowie die Drogenhilfe erörtern in Präsens sowie online was Crack so problematisch und gleichzeitig attraktiv für Konsumierende macht. Der Fachtag analysiert, wie die Droge die Szene und den Alltag der Drogenhilfe verändert und welche medikamentösen und sozialpsychiatrischen Behandlungsansätze denkbar wären.
 
Gesundheitsdezernent Stefan Majer hofft, dass die Kooperation mit anderen Großstädten und die gemeinsam getragene Fachtagung auch politisch Wellen schlägt: „Die Kommunen benötigen dringend größere gesetzliche Handlungsspielräume, um neue Wege der Behandlung und Substitution im Umgang mit Crack zu erproben.“ Crack sei längst nicht nur ein Frankfurter Problem, sagt Majer. „Andere Großstädte sind mit ähnlichen Schwierigkeiten wie wir konfrontiert.“
 
Der direkte Draht zur Bundesregierung ist bereits hergestellt: Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, wird bei der ersten großen Tagung dieser Art anwesend sein, bei der Gelegenheit auch Drogenhilfeeinrichtungen im Frankfurter Bahnhofsviertel besuchen und sich mit Gesundheitsdezernent Stefan Majer und dem neuen Leiter des Drogenreferats Artur Schroers austauschen.
 
Schroers ist überzeugt: „Mit dem Fachtag gehen wir einen wichtigen ersten Schritt. Dass wir das Thema Crack gemeinsam mit anderen Städten und mit internationaler Expertise so intensiv auf verschiedenen thematischen Ebenen bearbeiten, wird uns zu konkreten Handlungsstrategien führen.“
 
Dem öffentlichen Fachtag schließt sich ein internes eintägiges Arbeitstreffen von Expertinnen und Experten an, die Handlungsleitlinien zum Umgang mit Crack in Großstädten vorbereiten sollen. Das Arbeitstreffen wird vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt und finanziert.
 
Anmeldungen zur Fachtagung sind bei Christine Kluge Haberkorn, Konferenzorganisation, unter Telefon (030)82706946 oder per E-Mail an conferencesckh@posteo.de möglich.
 
Die Kosten für eine Teilnahme vor Ort betragen 50 Euro, online sind es 30 Euro. (ffm)