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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Erste Film- und Kinopreise verkündet

Uwe Kockisch erhält Preis des Ministerpräsidenten

von Karl-Heinz Stier

(29.09.2020) Der 31. Hessische Film– und Kinopreis wird wegen der Corona-Panepidemie nicht wie gewohnt bei einer großen Gala in der Alten Oper, sondern in der Frankfurter Naxoshalle online und ohne Publikum vergeben.

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Ministerin Dorn erläutert die Besonderheiten des 31. Hessischen Film– und Kinopreises.
Foto: Karl-Heinz Stier
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Jurymitglied Khuon begründete die Vergabe des Drehbuchpreises und des Preises für den besten Hochschulfilm.
Foto: Karl-Heinz Stier
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Christl Schmidt von der Filmförderung des hr legte die Nominierungen für die Nominierungen in fünf weiteren Kategorien vor.
Foto: Karl-Heinz Stier
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Die dadurch eingesparten Kosten fließen auf einem anderen Weg als einmalige Unterstützung für bestimmte kreative Künstler zu. „Wir haben uns sehr schnell entschieden, dass es in Corona-Zeiten keine üppige Feier mit hunderten Gästen geben kann. Auch abgesehen von den Schwierigkeiten des Infektionsschutzes macht Corona der Film- und Kinobranche finanziell schwer zu schaffen. Wir wollen damit erfahrene und junge Generationen aus den Filmgewerken würdigen“, sagte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn.

Vergeben werden Kreativprämien in acht Kategorien vom Szenenbild bis Sounddesign je eine z. B. mit 7500 Euro dotierter Würdigung für erfahrene Filmschaffende und ein mit 5000 Euro für Nachwuchstalente. Insgesamt werden 19 Preise vergeben für insgesamt 15 000 Euro.

Zu den schon verkündeten Preisträgern gehört der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten an Uwe Kockisch. Der Schauspieler ist einem breiten Publikum vor allem in seiner Rolle als Commisario Brunetti bekannt. Er hat sich aber auch als Charakterdarsteller etabliert wie in der Hauptrolle der Fernsehserie Weissensee. „Wenn man auf seine Vita schaut, ist seine Verkörperung des Stasi-Offiziers Hans Kupfer besonders wertzuschätzen, denn Kockisch hat im wahren Leben als junger Mensch Anfang der 1960er Jahre nach einem gescheiterten Fluchtversuch im wahren Leben Schonungslosigkeit und Brutalität der Stasi am eigenen Leib erfahren“, so begründete Volker Bouffier seine Entscheidung.

Der mit 7500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst– und Kulturministerin bestimmt, geht in diesem Jahr an Brenda Lien. Sie ist mit ihrem jungen Alter von 25 Jahren ein außergewöhnliches Talent und ein Teil der Kurzfilm-Szene in Deutschland. „Sie hat schon viele Auszeichnungen  bekommen, und das noch während ihres Studiums in ihrer Geburtsstadt Offenbach. Derzeit entsteht ihr Abschlussfilmprojekt an der Hochschule für Gestaltung. Sie steht für ein feministisches, innovatives und diverses Kino, vor und hinter der Kamera“, betonte die Ministerin zu ihrer Auswahl. Preisgeld: 10 000 Euro.

Der Schauspieler und Mitglied der Jury Alexander Khuon gab als Preisträger für den Drehbuchpreis Nicolas von Passavant für sein Drehbuch „Vor dem Dunkel“ bekannt: „Das Werk ist stilistisch und dramaturgisch ein großer Wurf, dem eine fundierte und intensive Recherche zugrunde liegt“. Der Preis ist mit 7500 Euro dotiert. 

Der Preis für den besten Hochschulfilm geht an Jennifer Kolbe für „MILK“. Die Jury urteilte: „Der vierminütige Film bringt radikal auf den Punkt, wie gnadenlos Menschen aus Profitinteresse mit Tieren umgehen“. Es sei ein Animationsfilm, der emotional unter die Haut gehe. Dotationspreis: 7500 Euro.

Christl Schmidt vom hr verlas die jeweils drei Nomierungen für die Kategorien: Kurzfilm, Dokumentarfilm, Spielfilm, Beste Schauspielerin und Bester Schauspieler. Wer endgültig die Preise gewinnt, wird am Tag der Preisverleihung, also am 21. Oktober, verlautbart. Einen Tag später ist die Preisverleihung auf der Website hessischerfilmpreis.de zu sehen und wird über Social Media ausgespielt. Außerdem widmet der hr der Preisverleihung eine Sondersendung im Anschluss an „Hauptsache Kultur“ am 22. Oktober ab 23 Uhr.