Letzte Aktualisierung: 12.11.2024
Erhalt geeigneter Lebensräume für das Überleben gefährdeter Arten
von Ralph Delhees
(11.10.2024) Neue Artenschutz-Kooperation von WWF und Opel-Zoo zum Schutz des Schabrackentapirs. Geplanten Anlagen für asiatische Tiere im Opel-Zoo werfen ihre Schatten voraus.
Das WWF-Projekt „Eyes on the Forest“, bei den Drohnen über Thailands Wäldern eingesetzt werden, um damit alle zusammenhängenden Arbeiten am Boden zu kontrollieren, sind das beste Beispiel dafür, wie Artenschutz im 21. Jahrhundert aussehen kann und muss. Das Projekt möchten der WWF-Deutschland unbedingt fortführen und auf weitere Nationalparks ausdehnen, benötigt werden dazu aber Partner. Diese sind unerlässlich, um die wichtigen Lebensräume für weltweit bedrohte Arten zu schützen, hier ist jetzt eine Zusammenarbeit mit dem Opel-Zoo zum Schutz des Schabrackentapirs geschlossen worden.
Eine Anlage für die asiatische Tapirart entsteht
Der Schutz des Schabrackentapirs in der Herkunftsregion der bedrohten Tierart in Thailand steht im Mittelpunkt einer neuen Kooperation des WWF Deutschland mit dem Opel-Zoo, die die Zooverantwortlichen gemeinsam mit Vertretern des WWF am Mittwoch,9. Oktober, vorstellten. Im geplanten Bereich für asiatische Tiere im Opel-Zoo soll auch eine Anlage für die einzige asiatische Tapirart entstehen.
Der Schabrackentapir mit dem charakteristisch schwarz-weißen Fell ist die größte Tapirart und war einst in ganz Südostasien verbreitet. Heute kommt er nur noch in meist stark fragmentierten Gebieten in Myanmar, Thailand, Malaysia und auf Sumatra vor. Er gilt bereits als stark bedroht, während seine Lebensräume durch Abholzung weiter schrumpfen.
Der Artenschutz sei eines der Hauptanliegen Zoologischer Gärten, das vor dem Hintergrund von Klimawandel und Biodiversitätsverlust immer stärker an Bedeutung gewinne, betonen Gregor von Opel, Vorstandsvorsitzender der ‚von Opel Hessische Zoostiftung‘ und Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels bei der Vorstellung der Kooperation, und Dr. Kauffels ergänzt: „Die Zoos können mit ihrer einzigartigen Expertise in der langfristigen Haltung, Pflege und Zucht bedrohter Wildtierarten, deren Nachzuchten auch für die Wiederansiedlung in den ursprünglichen Verbreitungsgebieten der Tiere zur Verfügung stehen, bedeutend zum Schutz bedrohter Arten beitragen. Vor Ort ist aber der Erhalt geeigneter Lebensräume ein entscheidender Faktor für das Überleben gefährdeter Arten.“
Hier setzt das WWF-Projekt „Eyes on the Forest“ an, an dem sich der Opel-Zoo ab Oktober 2024 finanziell beteiligt. Ziel des Projekts ist es, im Projektgebiet der thailändischen Nationalparks „Kaeng Krung“ und „Kui Buri“ die Entwaldungsrate zu begrenzen. Dies soll dem Verlust von weltweit bedeutenden Lebensräumen und dem möglichen Aussterben von Arten, aber auch Konflikten in der Landnutzung durch Anrainergemeinden entgegenwirken. Dafür wird ein kostengünstiges, von mit neuester Technik ausgerüsteten Drohnen unterstütztes Waldmonitoringsystem etabliert. Es versetzt die Nationalparkbehörden vor Ort in die Lage, schnell und effizient zu kartieren, illegale Abholzung aufzudecken und den Waldzustand zu beurteilen, um dann zügig entsprechende Maßnahmen einzuleiten. „Auch das ist Artenschutz“, sagt die Südostasien-Referentin des WWF Deutschland Susanne Gotthardt „Denn diese Wälder sind die letzten Refugien seltener Arten wie Elefant, Banteng, Sambar, Gaur und Schabrackentapir.“
Im Opel-Zoo hat der Bau der geplanten Anlagen für die asiatischen Tiere noch nicht begonnen. Die Unterstützung für das WWF-Projekt „Eyes on the Forest“ startet bereits jetzt: Die den Opel-Zoo tragende ‚von Opel Hessische Zoostiftung‘ wird über mehrere Jahre viermal 60.000 € zur Verfügung stellen. Und sobald es so weit ist, werden die Schabrackentapire auch im Opel-Zoo „Botschafter“ für ihre Artgenossen in Asien sein.
Tapir-Fans dürfen außerdem gespannt sein: Auf diesen Kooperations-Auftakt sollen schon bald weitere gemeinsame Aktivitäten folgen!