Erdbeersaison 2017 eröffnet
60 Prozent der Hessen essen heimische Produktionen
Erdbeeren zählen zu den beliebtesten Früchten und sind weltweit das wichtigste Beerenobst, auch wenn es sich rein botanisch gesehen bei der Erdbeere um eine sogenannte Sammelnussfrucht handelt. In Deutschland werden pro Person jährlich 3,14 Kilogramm Erdbeeren verzehrt. Rund 60 Prozent stammen aus heimischer Produktion. „Zwar können wir uns – anders als beim Spargel – in Hessen noch nicht komplett selbst mit Erdbeeren versorgen. Aber Hessen ist in Bezug auf die Anbaufläche im Jahr 2016 bundesweit vom sechsten auf den fünften Platz vorgerückt“, so Hinz. In Hessen werden Erdbeeren mittlerweile auf 1150 Hektar landwirtschaftlicher Fläche angebaut.
Besonders der ökologische Anbau von Erdbeeren hat zugenommen. Im Vergleich zum Jahr 2015 ist die Öko-Anbaufläche im Jahr 2016 um 30 Prozent angewachsen. Während im Jahr 2015 insgesamt 21 Betriebe auf gut 29 Hektar ökologisch gewirtschaftet haben, waren es im vergangenen Jahr 22 Betriebe mit insgesamt gut 38 Hektar.
Da der Erdbeeranbau in den landwirtschaftlichen Betrieben in Hessen eine immer wichtigere Rolle einnimmt, wurde beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) gemeinsam mit dem Hessischen Bauernverband eine spezielle Erdbeerberatung eingerichtet. Weiterhin stehen den Landwirten die Obstbauoffizialberatung des LLH und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Pflanzenschutzdienstes zur Verfügung. Sie beraten die Anbauer zum Beispiel hinsichtlich der Sortenwahl, Anbauverfahren, Bewässerung und auch zu Pflanzenschutzfragen.
Der Start in die diesjährige Erdbeersaison war schwierig: Die sehr kalten Nächte in der Woche nach Ostern haben Spuren hinterlassen. Denn durch das warme Frühlingswetter im März standen die Erdbeerpflanzen nahezu überall in Blüte, als es zu dem Kälteeinbruch kam. Vlies- und Folienabdeckungen können die Blüten zwar vor Kälte schützen, dies funktioniert jedoch nur bei Nachttemperaturen bis zu minus zwei Grad. Die tatsächlichen Temperaturen lagen jedoch meist deutlich darunter. Wirksamen Schutz gegen den Frost boten nur die Frostschutzberegnung und der Anbau im Folientunnel. Niedrige Temperaturen wirken sich zudem negativ auf den Insektenflug und somit auch auf die Bestäubung und Befruchtung aus. Der Klimawandel verstärkt die Gefahr von spätem Frost erheblich, da die Pflanzen deutlich früher austreiben und Blüten ansetzen. Das gilt nicht nur für viele unserer hessischen Obst- und Gemüsekulturen, sondern auch für den Wein und viele andere Zierpflanzenkulturen.