Ensemble Modern am 5. Juni in der Alten Oper

von Ilse Romahn

Wiggins, 1849 als Sklave in den Südstaaten geboren, war in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung. Von Geburt an blind, begann er bereits als Fünfjähriger zu komponieren, er wurde als „Blind Tom“ für sein Klavierspiel und seine Kompositionen gefeiert und zugleich vorgeführt.

Bereits 2014 nahm der US-amerikanische Autor Jeffrey Renard Allen die historischen Ereignisse zum Anlass für eine literarische Beschäftigung mit dem Pianisten und der Frage nach Kunst, Identität, Menschenrechten und rassistischen Zuschreibungen im Kunstbetrieb. Diese Erzählung wiederum, von Allen selbst auf Librettoformat gebracht, überführte der Komponist und Installationskünstler George Lewis im Auftrag des Ensemble Modern und der Wiener Festwochen in ein Monodrama für erweitertes Ensemble, Countertenor und Klavier und imaginiert dabei, wie „Blind Toms“ Musik heute klingen würde. Die Solopartien übernehmen die Altistin Gwendolyn Brown und der Pianist Hermann Kretzschmar, langjähriges Mitglied des Ensemble Modern.

Vor die Uraufführung des neuen Werk George Lewis’ setzt das Ensemble Modern das schräg-groovende Ensemblewerk „Which It Is“ des britischen Komponisten, E-Gitarristen und Songwriters Fred Frith. Die Leitung des Abends liegt in den Händen des in Zimbabwe geborenen Dirigenten Vimbayi Kaziboni, der dem Ensemble Modern seit vielen Jahren verbunden ist.

Mit freundlicher Unterstützung der FREUNDE der Alten Oper Frankfurt

Abonnement Ensemble Modern

€ 28,- / 35,- (Endpreise) Tickethotline: (069)1340400 ▪ www.alteoper.de