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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Ensemble Modern am 1. Oktober in der Alten Oper

von Ilse Romahn

(18.09.2020) Ein prall mit Terminen gefülltes Jubiläumsjahr angesichts des 40-jährigen Bestehens hatten sie geplant, stattdessen war für die Musiker des Ensemble Modern das Jahr 2020 bislang von vielen coronabedingten Konzertabsagen geprägt.

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Ensemble Modern
Foto: Vincent Stefan
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Sebastian Geyer
Foto: Barbara Aumüller
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Mit der Spielzeit 2020/21 aber kehrt das Ensemble Modern wieder auf das Konzertpodium zurück, und auch das erste Abonnementkonzert im Mozart Saal der Alten Oper Frankfurt kann am Donnerstag, 1. Oktober 2020, stattfinden, es wurde nur leicht an die aktuellen Vorgaben angepasst.

Ursprünglich hatte das Ensemble Modern sein Konzert als Beitrag zum Musikfest der Alten Oper konzipiert – Thema des Musikfests wäre Charles Ives’ Werk „The Unanswered Question“ gewesen. Zwar kann das Musikfest nicht wie geplant stattfinden, gleichwohl nutzt das Ensemble Modern unter der Leitung von Stefan Asbury die Gelegenheit, einen der interessantesten Querköpfe der neueren Musikgeschichte in seinem kammermusikalischen Wirken vorzustellen. Mit Ives präsentiert das Ensemble Modern einen Komponisten, der für Gefälliges nur Verachtung übrig hatte. Und doch verweigern sich Ives’ Kompositionen dem sinnlichen Zugang nicht, sprechen das Publikum auf eigene Weise direkt an. So wie etwa „Central Park in the Dark“, eine Konfrontation des quirligen Metropolenlebens New Yorks mit der Kraft und Ruhe des Central Parks. Auf dem Programm stehen weitere Instrumentalwerke wie das kühne und visionäre „Set of Pieces for Theatre Orchestra“ aus dem Jahr 1906, aber auch Lieder des Komponisten wie das düster-morbide „Like a Sick Eagle“ oder das Kurzporträt eines ländlich-schläfrigen Charakters, „The See’r“. Den Vokalpart übernimmt der Bariton Sebastian Geyer.

Von der frühen Moderne schlägt das Ensemble Modern einen Bogen in die Gegenwart und stellt zwei Werke des 21. Jahrhunderts vor: Rebecca Saunders, Jahrgang 1967, fand die Anregung zu ihrem Werk „a visible trace“ in einem Bild Mark Rothkos. Die zwei dunkelroten viereckigen Flächen auf dunklem Grund, faszinieren die in Berlin lebende Britin bis heute, sie bewundere, sagt sie, „diese einfachen, aber abstrakten Formen, die sehr sinnlich wirken, eine enorme Anziehungskraft ausstrahlen und gleichzeitig eine abstoßende Spannung aufbauen“.

Ebenfalls auf dem Programm steht die fünfte Sinfonie mit dem Beititel „Amen“ von Galina Ustwolskaja. Es ist das letzte Werk der 2006 verstorbenen russischen Komponistin, geschrieben für die außergewöhnliche Besetzung Sprecher, Violine, Oboe, Trompete, Tuba und Percussion.


Damit trotz coronabedingter niedrigerer Saalauslastung möglichst viele Menschen das Konzert besuchen können, haben sich die Musiker bereit erklärt, ihr Programm zweimal zu spielen (18.00 Uhr und 20.30 Uhr).

Aufgrund neuer Bestuhlung und neuer Konzeption des Konzerts behalten bereits erworbene Tickets nicht ihre Gültigkeit, und für den Besuch ist ein Neukauf von Tickets erforderlich. Bereits erworbene Tickets für das ursprünglich angekündigte Konzert müssen zur Erstattung an der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden.

Abonnement Ensemble Modern

€ 30,- (Endpreis) Tickethotline: (069)1340400 ▪ www.alteoper.de