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Letzte Aktualisierung: 28.11.2023

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Eine antike Gottheit als Social-Media-Star

von Ilse Romahn

(22.09.2023) Wie begeistert man Jugendliche für archäologische Themen? „Über die sozialen Medien, die von ihnen genutzt werden“, dachte sich das Social-Media-Team des Archäologischen Museums und hat vor knapp einem Jahr einen eigenen Account auf der bei jungen Menschen beliebten Kommunikations- und Videoclip-Plattform Tiktok eingerichtet.

Seitdem sind knapp 40 Videos veröffentlicht, die in kurzen Geschichten Exponate aus dem Museum beschreiben oder sich etwa mit dem Alphabet der Römer beschäftigen. Maria Meßner, Kustodin für Vermittlung und stellvertretende Direktorin des Archäologischen Museums, erreichen regelmäßig Fragen aus ganz Deutschland: Hatten die Römer schon Glasscheiben? Warum fehlen bei antiken Statuen so oft die Köpfe? Dies in weniger als einer Minute zu erklären, ist wahrlich eine Herausforderung. Aber es lohnt sich, die Resonanz in den Kommentaren ist enorm.

Zur großen Sonderausstellung „Mithras – Annäherungen an einen römischen Kult“ wurden 14 Clips veröffentlicht, die insgesamt von über 60.000 Zuschauern gesehen wurden. „Diese Aufmerksamkeit für die antike Gottheit Mithras und ihren faszinierenden Kult, der Wissenschaft und Forschung noch heute Rätsel aufgibt, hat es bei der Tiktok-Community sicherlich noch nicht gegeben“, betont Holger Kieburg, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Wissenschaftskommunikation.

Gefilmt und bearbeitet wurden die Clips von Levon Manao Frick, der im Museum ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvierte und dem die Präsentation des Museums in den neuen Medien ein besonderes Anliegen war: „Einen neuen Kanal bei einem neuen Medium zu etablieren war eine echte Herausforderung, aber der Erfolg gibt uns Recht: Wir haben einen der erfolgreichsten Tiktok-Museumskanäle in Deutschland geschaffen“, sagt er und ein wenig blitzt Stolz aus seinen Augen.

Wöchentlich werden neue Videos veröffentlicht und bis zum Ende des Jahres dürften diese in Summe von 200.000 überwiegend Jugendlichen gesehen, kommentiert und geliked worden sein.

Was nur auf den ersten Blick nicht zusammenpasst, wird vom Team des Museums mit einer großen Portion Kreativität eben passend gemacht: Archäologie, neue Medien und ein sehr junges Publikum.

Der Kanal ist unter tiktok.com/@archaeol_museum_ffm zu finden. (ffm)