Letzte Aktualisierung: 02.06.2023
Ein Vierteljahrhundert Briefzentrum Darmstadt
Seit 1998 wurden rund 5,5 Milliarden Sendungen bearbeitet
von Ilse Romahn
(22.05.2023) Im Mai vor 25 Jahren startete das Briefzentrum der Deutschen Post in Darmstadt. In der Postsprache kurz "BZ 64" genannt, ging damals der zentrale Briefknotenpunkt für Südhessen "ans Netz". Seitdem gehört das Zentrum in der Kleyerstraße 11 zu den bundesweit 82 Briefzentren der Deutschen Post, die das Rückgrat der Briefpost in Deutschland bilden.
"In den ersten 25 Jahren unseres Betriebs, haben wir in Darmstadt rund 5,5 Milliarden Briefsendungen bearbeitet. Von hier aus versorgen wir jeden Tag rund 410.000Haushalte mit Briefpost. Bereits diese wenigen Zahlen zeigen, welch wichtiger Knotenpunkt dieses Zentrum ist", sagt Isolde Kerker-Godec, Leiterin der Postniederlassung Wiesbaden, zu der das Briefzentrum in Darmstadt organisatorisch gehört. Zur Einordnung: Die Wiesbadener Postniederlassung mit ihren Produktionsstandorten Wiesbaden (Briefzentrum), Rodgau (Paketzentrum) und Darmstadt (Briefzentrum) ist die zentrale postalische Institution für Südhessen. Deutschlandweit betreibt die Deutsche Post insgesamt 82 Briefzentren, 38 Paketzentren sowie zwei Internationale Postzentren. Im Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland beschäftigt das Unternehmen rund 190.000 Mitarbeitern.
Jeden Tag bis zu 600.000 Briefsendungen
Im Briefzentrum Darmstadt werden in ein- und abgehender Richtung alle Briefsendungen für die Leitregionen "64" bearbeitet. Das heißt für alle Orte, deren Postleitzahlen mit "64" beginnen, ist das Darmstädter Briefzentrum der zentrale Knotenpunkt für sämtliche postalischen Verbindungen. Jeden Tag bearbeiten die 180 Mitarbeiter des Briefzentrums Darmstadt bis zu 600.000 Briefsendungen.
Soft- und Hardware stetig verbessert
Selbstverständlich wurde das technische Innenleben des Briefzentrums während des 25-jährigen Bestehens kontinuierlich weiterentwickelt. Bereits im Frühjahr 2002 wurde das Briefzentrum mit der ersten Generation der sogenannten "Gangfolgesortiermaschinen" ausgestattet. Dadurch konnten die Briefe bereits im Briefzentrum auf die spätere Gangfolge der Postboten sortiert werden. Es folgten die teilautomatisierte Briefordnerei, als Weiterentwicklung der bisher üblichen händischen Formattrennung der Briefsendungen nach Größen sowie die Einführung von Integrierten Lese- und Videocodiermaschinen (ILVM). Diese neuartige Sortiertechnik ermöglichte es, dass die Briefe mit einer höheren Zustellqualität und -schnelligkeit genauer und zuverlässiger nach den Anschriften der Empfänger sortiert werden können. Im Jahr 2012 hat die Deutsche Post weitere rund fünf Millionen Euro in ihr Darmstädter Briefzentrum investiert und in der Kleyerstraße neue Sortiertechnik eingebaut. Mittlerweile bearbeitet die Post im Briefzentrum auch sogenannte „warentragende Sendungen“. Das sind in der Regel Bücher- und Warensendungen, kleinformatige Pakete und Päckchen sowie Groß- und Maxibriefe.
High Tech-Briefbearbeitung
Im Innern des Briefzentrums durchlaufen Briefe mehrere Stationen. Zunächst werden sie nach Formaten getrennt und in Aufstellmaschinen eingelegt. Eine automatische Abtasteinrichtung erkennt die Briefmarken und dreht und wendet die Briefe so, bis sie in der richtigen Position für den Stempelvorgang sind. Anschließend lesen die ILVM die Anschriften der Sendungen und versehen sie mit einem Strichcode. In einem weiteren Schritt werden die Briefe auf alle Orte und Zustellplätze im Bundesgebiet sortiert. Spätestens um 22:30 Uhr verlassen alle Briefe, die nicht für den eigenen Bereich bestimmt sind, das Darmstädter Briefzentrum. Sie werden an die 81 Ziel-Briefzentren in ganz Deutschland weitergeleitet. Umgekehrt treffen nachts in der Kleyerstraße dann die sogenannten "Zuführungsfahrten" mit Briefsendungen für die Postleitzahlregion "64“ ein. Die bereits codierten Sendungen werden in den Nachtstunden auf die Gangfolge der Briefträger sortiert und in den frühen Morgenstunden an die Zustellstützpunkte in Südhessen weitergeleitet. Von dort werden die Briefe schließlich von den Zustellern an die Kunden ausgeliefert.
"Die Schnelligkeit und die Zuverlässigkeit des Brieftransports in Deutschland generell und hier bei uns in Südhessen speziell, sind das Resultat einer ständigen technischen Weiterentwicklung. Rund 86 Prozent aller Inlandsbriefe erreichen ihre Empfänger in Deutschland bereits einen Tag nach der Einlieferung im Briefzentrum und über 95 Prozent am zweiten Tag. Diese hervorragende Qualität ist nur mit hoch motivierten Mitarbeitern und mit Hilfe modernster Sortiertechnik möglich. Beides haben wir hier in Darmstadt", betont Isolde Kerker-Godec.