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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Ein StreitBus geht auf Tour

von Adolf Albus

(12.10.2020) Demokratie passiert überall. Krise, Streit, Rassismus – diese und andere Themen werden nicht nur in Parlamenten verhandelt, an altehrwürdigen Orten. Demokratie passiert überall, das heißt, auch dort, wo man wohnt.

Dies Bürgerinnen und Bürgern zu vermitteln, ist die Idee des DemokratieWagens und der gleichnamigen Auftaktveranstaltung „DemokratieWagen“

am 21. Oktober 2020, ab 9 Uhr, vor und in der Paulskirche

 und

am 22. Oktober 2020, ab 10 Uhr, vor und im stadtRAUMfrankfurt (Amt für multikulturelle Angelegenheiten).

Der DemokratieWagen ist ein 20 Meter langer Gelenkbus, den der Verein mehr als wählen e.V. gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern des interdisziplinären Ausstellungsprojekts „Making Crises Visible“ zu einem mobilen Erfahrungsraum für Demokratie umgestaltet hat. Der Bus soll Menschen zur Verfügung stehen, die sich für Demokratie und Beteiligung engagieren. Und die diese Themen in die Stadteile, vor die Haustüren der Bürgerinnen und Bürger transportieren und dort zum Mitstreiten anregen wollen.

„DemokratieWagen“ ist aber auch Motto und Ziel der zweitägigen Auftaktveranstaltung, die die Idee der Demokratie vor Ort vermitteln soll. Sie beginnt mit der Einweihung des Busses durch den Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Peter Feldmann. Neben zahlreichen Workshops findet darüber hinaus eine Speakers Corner auf dem Paulsplatz zur Leitfrage statt: „Frankfurt streitet: Welche Konflikte und Krisen müssen aktuell zur Sprache gebracht werden – und wie sollen wir damit umgehen?“.

Den ersten Tag beendet die Podiumsdiskussion unter dem Titel „Demokratie und Krise?“. Sie widmet sich dem Leitgedanken, dass Demokratie als unabgeschlossenes Projekt verstanden wird, das immer wieder erweitert und vertieft werden muss. In der Paulskirche diskutieren unter anderen Prof. Dr. Rainer Forst (FGZ, Goethe-Universität), Stadträtin Sylvia Weber (Dezernat Integration und Bildung), Stadtrat Mike Josef (Dezernat Planen und Wohnen), Dominik Herold (mehr als wählen e.V.) und Mirrianne Mahn (Initiative Schwarze Menschen Deutschland).

Den Abschluss von „DemokratieWagen“ bildet am zweiten Tag die Podiumsveranstaltung im stadtRAUMfrankfurt: „Wie rassistisch ist unsere demokratische Gesellschaft? Welche Strukturen prägen unser Verhalten? Was kann man dagegen tun? Und wie solidarisieren wir uns mit Opfern rechter Gewalt und rechten Hasses?“ – mit diesen Fragen setzen sich auseinander unter anderen Harpreet Cholia (Initiative 19. Februar Hanau), Eleonore Wiedenroth-Coulybaly (Initiative Schwarze Menschen Deutschland), Katharina Liesenberg (mehr als wählen e.V.) und Malcolm Ohanwe.

Für die Sprecherin des Frankfurter FGZ-Teilinstituts, Professorin Nicole Deitelhoff, stellt der Bus ein innovatives Format des Wissenstransfers dar. Sie wolle das Vehikel für den Austausch zwischen den Forschern der Goethe-Universität und der Frankfurter Bürgergesellschaft und später auch bundesweit für das gesamte Institut einsetzen: „Besonders in seiner künftigen Nutzung als StreitBus wird die Bedeutung eines konstruktiven Streits für Demokratie und Zusammenhalt individuell erfahrbar“.    

Initiiert wurde das Projekt vom Verein mehr als wählen e.V. in Kooperation mit dem Teilinstitut Frankfurt des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt an der Goethe-Universität, dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK/PRIF), dem interdisziplinären Ausstellungsprojekt Making Crises Visible (MCV), dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) sowie der Bildungsstätte Anne Frank (BS Anne Frank).

Weitere Informationen und Anmeldung: www.mehralswaehlen.de/demokratiewagen/