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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Ein Kunstwerk mitten im Wald

Gemälde am Schwanheimer Alteichenpfad erneuert

von Ilse Romahn

(28.12.2020) Die Museen haben derzeit geschlossen, aber im Südwesten Frankfurts, in Schwanheim, kann man dieser Tage Kunst und Natur bei einem kleinen Spaziergang im Wald miteinander verbinden – und dabei einiges über beeindruckende, bis zu 500 Jahre alten Eichen erfahren.

Die Schwanheimer Alteichen
Foto: Stadt Frankfurt / Grünflächenamt Jan Wehnert
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Am Schwanheimer Alteichenpfad steht nun wieder ein Bilderrahmen, der ein Gemälde des Künstlers Fritz Ferdinand Wucherer wiedergibt: „Bei den Schwanheimer Eichen“, im Jahr 1899 gemalt. Die in die Jahre gekommene und beschmierte Kunst-Replikation wurde erneuert und wieder aufgestellt. Dargestellt ist auf dem Gemälde eine Landschaft, wie es sie heute in Deutschland kaum noch gibt: Knorrige imposante Einzelbäume auf einer offenen Weide, unter denen Schweine nach Eicheln suchen. Da das Vieh in den Wald getrieben wurde, um dort Nahrung zu suchen, wuchs an diesen Stellen im Wald nichts mehr nach und so entstand ein lichter Wald, der sogenannte Hutewald.

Dass die Schwanheimer Alteichen so besonders bizarr und knorrig aussehen, verdanken sie dem sandigen Untergrund. Das außergewöhnliche Ensemble der Schwanheimer Alteichen beeindruckte bereits im 19. Jahrhundert zahlreiche Künstler, insbesondere die der Kronberger Malerkolonie, zu denen auch Fritz Ferdinand Wucherer (1873-1948) zählte.

Seit 2002 führt ein wenige hundert Meter langer Pfad entlang der knorrigen Alteichen, an dem über die historische Landschaftsnutzung und die künstlerische Darstellung der Landschaft im 19. Jahrhundert informiert wird. Das neu aufgestellte Gemälde erlaubt nun wieder einen Blick in die Vergangenheit und stellt die heutige Situation der historischen kontrastierend gegenüber.

Für Familien eignet sich der Spaziergang perfekt mit einem abschließenden Besuch des Schwanheimer Waldspielparks – natürlich unter Einhaltung aller geltenden Corona-Regeln.

Zu den Alteichen gelangt man mit der Straßenbahnlinie 12, an den Haltestellen Harthweg oder Ferdinand-Dirichs-Weg aussteigen und von dort etwa nach 100 Meter der Beschilderung folgen.

Weitere Informationen gibt es unter https://frankfurt.de/themen/umwelt-und-gruen im Internet. (ffm)