Eichenprozessionsspinner: Stadt Hofheim trifft wieder Vorsorge
Seit einigen Jahren tritt der Eichenprozessionsspinner verstärkt im Rhein-Main-Gebiet auf. Vor etwa zwölf Jahren wurden die Raupen auf städtischen Eichen in Hofheim entdeckt und mussten von Fachleuten in Schutzanzügen von den Bäumen entfernt werden.
Seitdem trifft die Stadtverwaltung Vorsorge gegen die Ausbreitung der Raupe. In dieser Woche behandelt eine Fachfirma im Auftrag der Stadt die städtischen Eichen auf Kinderspielplätzen, Sportplätzen, in den Außenanlagen der Kindergärten und in öffentlichen Grünflächen. Dabei werden in Wasser gelöste Fadenwürmer, sogenannte Nematoden, mit einer starken Spritze entweder vom Boden oder von einem Hubsteiger aus in die Baumkronen geblasen. Eine nötige zweite Behandlung erfolgt voraussichtlich Ende Mai.
Der Eichenprozessionsspinner ist eine kleine Nachtschmetterlingsart, deren Larven sich in Kolonnenformation prozessionsartig zu den Fressplätzen bewegen – daher auch sein Name.
Die Brennhaare der Raupen des Eichenprozessionsspinners können leicht abbrechen und werden dann durch den Wind verbreitet. Sie können beim Menschen unterschiedliche allergische Reaktionen auslösen. Äußerlich treten Hautauschläge mit Rötungen, Schwellungen und starken Juckreiz auf, durch das Einatmen der dünnen Haare kann es zu Reizungen an Mund- und Nasenschleimhäuten bis hin zu Husten und Asthma kommen.
Um der Gesundheitsgefährdung für Menschen vorzubeugen, können diese Raupen mit vergleichsweise geringem Aufwand mit einem für Menschen, warmblütigen Tieren und Bienen ungefährlichen biologischen Mittel mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis oder mit speziell gezüchteten Nematoden bekämpft werden. Die Stadt Hofheim hat sich auch aus ökologischen Gründen für die Bekämpfung mit Nematoden entschieden. Diese sind sehr empfindlich gegen Austrocknung und können daher nur in den Abend-und Nachtstunden ausgebracht werden.
Bürger, die Beratung und Hilfe bei befallenen Bäumen auf ihren Privatgrundstücken benötigen, können sich an örtliche Schädlingsbekämpfungsfirmen oder auch an die Geschäftsstelle des Fachverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Wiesbaden unter der Telefonnummer (06122)9311412 wenden. Verschiedene Firmen bieten inzwischen die Bekämpfung der Raupen des Eichenprozessionsspinners an. Auf keinen Fall sollten Betroffene den Eichenprozessionsspinner selbst bekämpfen.