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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Ehrenbriefe des Landes im Kaisersaal überreicht

von Ilse Romahn

(29.05.2020) Frankfurt kehrt stückweise zur Normalität zurück und daher ist es auch endlich wieder möglich, verdiente Bürger im Römer auszuzeichnen.

Peter Schmidt, Bernd Scheu, Daniel Hofmann, Sabetei Uskhi, Andreas Will, Oberbürgermeister Peter Feldmann
Foto: Stadt Frankfurt / Salome Rössler
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Wenn auch im kleineren Rahmen als in den Jahren zuvor, hat Oberbürgermeister Peter Feldmann am Donnerstag, 28. Mai, fünf Frankfurtern den Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht. Die Auszeichnung wird für besonderes ehrenamtliches Engagement vergeben.

An der Zeremonie im Kaisersaal durften 35 Menschen teilnehmen, platziert mit ausreichendem Sicherheitsabstand. Sonst bietet der große Raum Platz für über 200 Gäste. Bei seiner Ansprache ging das Stadtoberhaupt auf die aktuelle Lage ein. In Zeiten der Corona-Pandemie zeige sich die Stärke der Frankfurter Gemeinschaft, sagte Feldmann. Die Menschen unterstützten sich gegenseitig und stünden füreinander ein. „Sie geben unserer Gemeinschaft Gesicht. Mit ihnen gehen wir stärker aus der Krise hervor“, fügte der Oberbürgermeister hinzu. Er appellierte an die Geehrten, den Ehrenbrief als Motivation zum Weitermachen zu begreifen.

Sabetai Ushki bekommt in seiner ehrenamtlichen Arbeit besonders mit, wie das Corona-Virus die Schwachen unserer Stadt stärker als andere trifft. Er ist Gründer des Vereins Street Angels und seit 20 Jahren in der Obdachlosenarbeit aktiv. Street Angels kocht normalerweise für Menschen auf der Straße, was in Corona-Zeiten nur eingeschränkt möglich ist. Ushki organisierte daher die Verteilung von Lebensmittelpaketen – selbstverständlich unter Einhaltung der aktuellen Schutzbestimmungen.

Daniel Hofmann erhielt die Auszeichnung für sein Engagement für jüdisches Leben in der Stadt. Er organisiert seit 2005 den Gebetsraum der Religionsgemeinschaft auf der Messe, ist Vizepräsident der Zionistischen Organisation Deutschland - Frankfurt und europapolitisch engagiert.

Aus dem Sport kommt Daniel Scheu. Sein Engagement begann 1996 als Jugendbetreuer bei der SG 01 Höchst und führte ihn über den dortigen Vorstand in den Vereinsring des Stadtteiles. Diesem gehört er seit 2012 als Geschäftsführer an. Zusätzlich ist er seit 2013 ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht.

Ähnlich sieht der ehrenamtliche Werdegang von Andreas Will aus. Seit 35 Jahrem begleitet er verschiedene Ehrenämter bei der SG Sossenheim, unter anderem als Jugendtrainer. Zudem ist er aktiv im Kultur- und Förderkeis des Stadtteils und gehört dem Vorstand des örtlichen Vereinsringes an.

„Kochen für Bedürftige“ in der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef ist seit 2002 einer der Tätigkeitsschwerpunkte von Peter Schmidt. Er gehört zu den Organisatoren des Bornheimer Oktoberfestes und ist im Vorstand des Vereinsringes Bornheim aktiv. Seit 2012 ist er Vorsitzender des Vereins Frankfurter Markthändler und übt noch weitere Ehrenämter aus. Zusätzlich gehört Schmidt dem Ortsbeirat 4 an.

Der Ehrenbrief ist eine Auszeichnung des Ministerpräsidenten, die für herausragendes ehrenamtliches demokratisches, soziales oder kulturelles Engagement von mindestens zwölfjähriger Dauer vergeben wird. Die Entscheidung über die Vergabe liegt beim Oberbürgermeister, der wiederum Vorschläge aus der Bürgerschaft entgegennimmt. Der damalige Ministerpräsident Albert Osswald stiftete die Auszeichnung im Jahre 1973. Jährlich werden landesweit zwischen 1000 und 1500 Ehrenbriefe vergeben. (ffm)