Echizen-, Ino- und Etchu-Washi. Handgeschöpfte Papiere aus Japan im Museum Angewandte Kunst
Sonderpräsentation mit workshops und Führungen vom 30. November bis 2. Dezember 2018
Japan ist berühmt für sein traditionsreiches Papier, das Washi genannt wird. Die Kunst des Echizen-Papierschöpfens geht auf eine rund 2.000 Jahre alte Tradition zurück und findet noch heute Anwendung.
Am Wochenende vom 30. November bis 2. Dezember 2018 steht im Museum Angewandte Kunst die japanische Papierkultur im Mittelpunkt einer Sonderpräsentation. Dort kann man zahlreiche Beispiele des japanischen Papierhandwerks betrachten und alle Materialien und Werkzeuge, die zur Herstellung notwendig sind, sehen und anfassen. Hierzu zählen eine große Schöpfbütte aus Holz, Papierfasern und die Wurzel der hibiscus manihot, deren Saft zur Herstellung von japanischem Papier genutzt wird. Kurze Video-Dokumentationen und Fotografien veranschaulichen alle essentiellen Produktionsschritte vom Kochen des Bastes über das Aufschlagen der Fasern bis zum Aufstreichen der Bogen auf Trockenbretter. Neben den unterschiedlichen Papieren in Originalbogengröße werden Gegenstände gezeigt, die aus diesen Papieren hergestellt wurden. Es steht außerdem eine exklusive Auswahl an Papierbogen zum Verkauf bereit.
Die zahlreichen Eigenschaften von Washi ermöglichen eine vielseitige Verwendung. Sie werden z.B. in der Restaurierung, Konservierung, Lebensmittelverpackung, in der Bücherproduktion oder im Bereich Kunst für Holzdruck, Lithografien, Kupferdrucke, Aquarelle und Skulpturen eingesetzt. Japanpapiere aus Kozu-, Mitsumata- und Gampi-Fasern können in sehr geringem Gewicht von nur 1,6 g/qm hergestellt werden und sind dabei dennoch fest genug, um brüchigen Dokumenten wieder den nötigen physischen Halt bei hoher Transparenz und Atmungsaktivität zu geben. Andererseits bietet ein Bogen mit einer Grammatur von 180g/qm eine noch so hohe Elastizität, dass der Eindruck eines feinen und festen Textilgewebes entsteht.
Initiator der Sonderpräsentation ist Dipl. Kfm. Hans-Joachim Drissler, Fachberater für Papier und ehemaliger geschäftsführender Gesellschafter der JAPICO-DRISSLER Feinpapiere.
Zur Sonderpräsentation werden während des gesamten Wochenendes verschiedene Führungen, Vorträge und Workshops angeboten: Am Freitag und Sonntag gibt es jeweils um 11 Uhr (nur So), 16 Uhr und 17 Uhr Kurzführungen durch die Ausstellung, die im Museumseintritt enthalten sind. Am Samstag findet von 11 Uhr bis 13 Uhr ein Papierschöpf-Workshop für Erwachsene statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 12 Euro zzgl. Museumseintritt.
Es wird um Anmeldung gebeten per E-Mail an create.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de oder unter Tel. (069)21235822.
Am gleichen Tag, von 14–15 Uhr und 15–16 Uhr, können sich Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene unter fachkundiger Anleitung in der Kunst des Origami-Papierfaltens probieren. Die Origami-Mitmach-Aktion wird durch die Deutsch-Japanische Gesellschaft Frankfurt unterstützt. Ebenfalls am Samstag, von 16–17 Uhr, führt Hans-Joachim Drissler in einem Vortrag in die Herstellung und Verwendung von handgeschöpften Japanpapieren ein.
Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt am Main www.museumangewandtekunst.de