Archiv-Nachrichten

Drogenreferat stellt stadtweite Befragung zum Thema Cannabis vor

Wie stehen die Frankfurterinnen und Frankfurter zu Cannabis? Die Stadt Frankfurt am Main will es wissen: Zehntausend zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger der Mainmetropole hat das Drogenreferat im Januar für eine Befragung zum Thema Cannabis anschreiben lassen. Nun liegen die Ergebnisse vor.


Präsentiert werden sie beim 2. Frankfurter Cannabis-Gespräch am Samstag, 24. Juni, von 16 bis 18 Uhr, im Gesundheitsamt, Breite Gasse 28, Raum „Auditorium“. Die kostenlose Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Gesundheitsdezernent Stefan Majer und der Leiter des Drogenreferats Artur Schroers werden die Bedeutung der Ergebnisse für die Stadt Frankfurt analysieren und mit dem Publikum diskutieren. Dabei bleibt Raum und Zeit, um Fragen, Meinungen und Anliegen zu äußern.

Wichtige Erkenntnisse für geplante Beteiligung als Modellregion
Hintergrund für die Befragung sind die geplanten Gesetzesänderungen auf Bundesebene. In einem Eckpunktepapier der Bundesregierung vom April ist als erster Schritt eine Entkriminalisierung von Cannabis vorgesehen. Auch der Eigenanbau und sogenannte Anbauvereine (Social Clubs) sollen ermöglicht werden. Der zweite Schritt sieht die modellhafte Erprobung einer kommerziellen Lieferkette für Genusscannabis in ausgewählten Regionen vor. Die Stadt Frankfurt hat bereits angekündigt, sich gemeinsam mit der Stadt Offenbach als Modellregion zu bewerben.

„Gerade vor diesem Hintergrund benötigt es für Entscheidungen auf kommunaler Ebene empirisch abgesichertes Wissen“, erklärt Gesundheitsdezernent Majer. „Natürlich sind viele Fragen zur konkreten Ausgestaltung noch offen. Was aber jetzt schon feststeht: Wir wollen unser Handeln nicht allein auf unser Bauchgefühl stützen, sondern auf belastbare Erkenntnisse über die Einstellungen, Bedarfe und Erwartungen der Bevölkerung.“

Partizipation der Bevölkerung
Der verwendete Fragebogen umfasste 13 inhaltliche Fragen zum Thema Cannabis. Unter anderem wurde nach der persönlichen Meinung zur Legalisierung und zu einzelnen Aspekten davon gefragt. Ein weiterer Fragenkomplex beschäftigte sich damit, welche Hilfs- und Informationsangebote den Befragten bekannt sind und welche sie im Bedarfsfall nutzen würden. Und nicht zuletzt wurde erhoben, ob die Befragten ihren Cannabis-Konsum im Falle einer Legalisierung verändern würden.

Zusätzlich zum Erkenntnisgewinn erhofft sich Schroers einen weiteren Effekt durch die Studie: „Wir leisten damit auch einen Beitrag zur Partizipation.“ Die Studie macht auf das Thema aufmerksam und stößt den Austausch und die Reflexion in der Stadtgesellschaft darüber an, ist Schroers überzeugt: „Die Erwartungen der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger sollen transparent gemacht werden.“

Ergebnisse auch online abrufbar
Der wissenschaftliche Abschlussbericht und eine Kurzfassung davon werden ab Montag, 26. Juni, auf der Homepage des Drogenreferats unter drogenreferat.stadt-frankfurt.de zum Download zur Verfügung stehen. Rückfragen beantwortet das Drogenreferat unter Telefon (069)21230124. (ffm)