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Diskussion in der Reihe „Ethik der Mobilität" Fridays for Future treffen Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien

Über die Zukunft der Mobilität im Zeitalter des Klimawandels diskutieren am Mittwoch, 3. April, 18 Uhr, Vertreter der „Fridays for Future"-Bewegung mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien im House of Logistics and Mobility (HOLM) in Frankfurt am Main. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung erforderlich.

Auf dem Podium sitzen in diesem Jahr Jesko Treiber und Felix Quartier, beide Mitorganisatoren der „Fridays for Future"-Demonstrationen, Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker, Universität Siegen, Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung, Dirk Kannacher, Vorstand GLS Bank, Prof. Dr. Michael Schreckenberg, Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Physik von Transport und Verkehr, und Volker Angres, Leiter und Moderator von ZDF.Umwelt und Leiter und Presenter von planet e.

Den Impulsvortrag unter dem Titel „Sind wir für die Zukunft verantwortlich? Fragen von und an Hans Jonas" hält Prof. Dr. Michael Bongardt, Prorektor für Studium, Lehre und Lehrerbildung an der Universität Siegen und Mitglied des Hans Jonas Instituts. Jonas´ Hauptwerk „Das Prinzip Verantwortung - Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation" hat den Impuls für das Format "Ethik der Mobilität" gegeben.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung unter http://bit.ly/ethmoWeb

Die Diskussion moderieren Bibiana Barth (hr-info) und Jürgen Schultheis (HOLM GmbH).

„Das House of Logistics and Mobility hat mit ,Ethik der Mobilität´ ein in Deutschland einmaliges Format entwickelt", sagt HOLM-Geschäftsführer Michael Kadow. „Wir erfüllen damit einmal mehr unsere Aufgabe, Fragen der Logistik und Mobilität der Zukunft vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und gesellschaftlicher Trends auch generationenübergreifend zu diskutieren. Deshalb freuen wir uns besonders, dass es uns gelungen ist, Vertreter der Fridays for Future-Bewegung mit ausgewiesenen Experten aus dem Bereich Wirtschaft, Wissenschaft und Medien zusammenzubringen."

„Wenn wir Mobilität wirklich klimafreundlich gestalten wollen, führt kein Weg an der Verkehrswende vorbei", sagt Prof. Knut Ringat, Sprecher des Geschäftsführung des Rhein-Main Verkehrsverbundes. „Wie wir die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen erfüllen und gleichzeitig unsere Klimaziele einhalten können, ist eine der drängendsten Fragen im Verkehrssektor."

HOLM-Geschäftsführer Michael Kadow ist überzeugt, dass an diesem Abend zahlreiche Aspekte diskutiert werden. „Warum beispielsweise demonstrieren die Schülerinnen und Schüler nicht am Samstag? Weshalb vermitteln Banken nicht weitaus mehr nachhaltige Investments und fördern stärker regionale Produktionskreisläufe? Warum bauen Tankstellenbetreiber nicht Ladesäulen für E-Autos auf", fragt Kadow, der davon überzeugt ist, dass Verkehrs- und Energiewende machbar sind, sofern alle am gleichen Strang in die gleiche Richtung ziehen.

Wirtschaft und damit auch Verkehr langfristig zu dekarbonisieren und den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken, ist das erklärte Ziel der Staaten weltweit seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015. Aktuelle Daten zeigen aber, dass der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor hier zu Lande seit 1990 von 164 auf 170 Mio t angestiegen ist.

Weltweit emittiert der Verkehrssektor rund 23 % des von Menschen verursachten Kohlendioxid-ausstoßes, in Hessen liegt der Anteil bei 36 %. CO2 gilt als einer der Hauptverursacher des Klima-wandels. Die EU-Kommission beziffert die Schäden, die als Folge des Klimawandels entstehen, europaweit auf mehr als 280 Milliarden Euro [COM(2018)773 final] pro Jahr.

Das US Global Change Program geht im aktuellen Fourth National Climate Assessment davon aus, dass in den USA bis zum Jahrhundertende hunderte Milliarden US-Dollar volkswirtschaftlicher Schaden entstehen kann, sofern kein tiefgreifender Kurswechsel stattfindet.

Aber wie gelingt der Kurswechsel, vor allem im Sektor Verkehr, der mit der Beförderung von Personen und dem Transport von Gütern und Informationen die Voraussetzung für Arbeitsteilung, Güteraustausch und Mobilität schafft und die Basis legt für den Erfolg moderner Ökonomien und Gesellschaften?

Darüber diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Reihe „Ethik der Mobilität – wie viel Verkehr können wir noch verantworten?". Der provokante Titel soll zu offener und kontroverser Diskussion zwischen Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft inter-disziplinär, generationen- und branchenübergreifend einladen.

Das Format „Ethik der Mobilität – wie viel Verkehr können wir noch verantworten?" wird in Kooperation und mit Unterstützung von RMV, dem Verein zur Förderung der Verkehrswissenschaft und dem Haus am Dom veranstaltet. Die Diskussion findet im Rahmen des Deutschen Mobilitätskongresses 2019 statt, der am 26. und 27. November im Rahmen der Hypermotion in Frankfurt am Main veranstaltet wird.

www.frankfurt-holm.de