Letzte Aktualisierung: 07.02.2025
Die Zauberin (TSCHARODEIKA) an der Oper Frankfurt
Oper in vier Akten von Peter I. Tschaikowski
von Ilse Romahn
(31.01.2025) Wieder einmal präsentierte die Oper Frankfurt am 4. Dezember 2022 mit Die Zauberin von Peter I. Tschaikowski (1840-1893) ein Werk abseits des Kernrepertoires. Die Komposition entstand zwischen den Erfolgsopern Eugen Onegin und Pique Dame und wurde am 1. November 1887 am Mariinski-Theater in St. Petersburg uraufgeführt. Tschaikowski selbst bedauerte die verhaltene Resonanz des Publikums auf sein siebtes Bühnenwerk, welches er für sein bestes hielt.
Anders verhielt es sich bei der Frankfurter Erstaufführung 2022, als die Inszenierung von Vasily Barkhatov bei Presse und Publikum ausgezeichnet ankam. So konnte man im Onlineauftritt der neuen musikzeitung lesen: „Am Ende Begeisterungsstürme, wie sie selbst an der Oper Frankfurt Seltenheitswert haben.“
Zum Inhalt: Im Gasthof der Witwe Nastasja, genannt Kuma, treffen alle Schichten der Gesellschaft aufeinander. Kuma zieht den Fürsten in ihren Bann und stellt dessen Berater Mamyrow bloß. Dieser berichtet der Fürstin, dass ihr Mann der Wirtin verfallen sei. Die Adlige droht daraufhin, Kuma hinter Gitter bringen zu lassen, während Juri, der Sohn des Fürstenpaares, die Ermordung der vermeintlichen Zauberin plant. Der Fürst offenbart Kuma seine Liebe, sie begehrt jedoch seinen Sohn und kann diesen von seinem Mordplan abbringen. Juri erwidert Kumas Gefühle, und sie wollen gemeinsam fliehen. Doch die rachsüchtige Fürstin vergiftet die Konkurrentin, die daraufhin in den Armen des Geliebten stirbt. Schließlich tötet der von Eifersucht geplagte Fürst seinen Sohn und wird wahnsinnig. Der russische Dirigent Valentin Uryupin debütierte an der Oper Frankfurt 2021/22 mit dem Doppelabend aus Strawinskys Oedipus Rex und Tschaikowskis Iolanta, gefolgt von der musikalischen Leitung der Zauberin-Premiere. Dass er nun für die erste Wiederaufnahme der Produktion nach Frankfurt zurückkommt, erscheint beim Lesen der Premierenkritiken als Glücksfall, stand doch etwa auf www.tagesspiegel.de: „Dirigent Valentin Uryupin stürzt mit dem Frankfurter Opern- und Museumorchester die Zuhörer in aufwühlende, gegensätzliche Emotionen.“ Zu den Sängern auf der Besetzungsliste: 2024/25 wechselte die südafrikanische Sopranistin Nombulelo Yende vom Opernstudio ins Ensemble der Oper Frankfurt, wo u.a. Gräfin Almaviva in Mozarts Le nozze di Figaro zu ihren Aufgaben gehörte. In der Premierenserie der Zauberin übernahm sie die kleine Partie der Polja, ist nun allerdings als Titelheldin zu erleben. Gleichfalls aus dem Ensemble stammt Iain MacNeil, der den Fürsten bereits in der Frankfurter Erstaufführung übernahm. Neu besetzt sind aus dem Ensemble Gerard Schneider und Kudaibergen Abildin, die sich als Prinz Juri abwechseln, wobei zuletzt Genannter in der Premierenserie bereits die kleine Partie des Lukasch übernahm. Die russische Mezzosopranistin Elena Manistina war an der Oper Frankfurt 2006 als Ljubasha in Rimski-Korsakows Die Zarenbraut zu erleben und sprang 2022 als Fürstin in Die Zauberin für die erkrankte Claudia Mahnke ein. Somit ist sie mit der Produktion bereits vertraut. Der russische Bassbariton Mikhail Biryukov gibt als Mamyrow bzw. Kudma sein Debüt an der Oper Frankfurt. Zu seinen Stationen gehören die Opernhäuser von Wiesbaden, Mainz und Bonn. Alle weiteren Partien – inklusive der Alternativbesetzungen – sind mit weiteren Gästen sowie (ehemaligen) Mitgliedern des Opernstudios und des Ensembles besetzt.
Wiederaufnahme: Freitag, 7. Februar 2025, 19 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 15., 20., 22. (18 Uhr) Februar, 9. (18 Uhr), 14. März 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 erhältlich.