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Letzte Aktualisierung: 06.11.2024

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Die Versäumnisse des Karl Lauterbach

Deutsche Krankenhaus-Gesellschaft: Die „Revolution“ lässt weitere Kliniken verschwinden

von Norbert Dörholt

(28.10.2024) Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Prof. Dr. Henriette Neumeyer hat sich zum Interview von Bundesgesundheitsminister Lauterbach geäußert und u.a. erklärt: „Wieder einmal argumentiert der Bundesgesundheitsminister für seine Krankenhausreform mit falschen Tatsachen. Die Krankenhäuser wollen und benötigen die Reform dringend, jedoch werden die derzeitigen Pläne des Ministers keinesfalls die Versorgung stabilisieren und flächendeckend sichern, im Gegenteil. Es werden noch mehr Krankenhäuser aus der Versorgung verschwinden."

Lauterbachs Behauptung, dass sich die „paar Hundert“ Krankenhäuser, die vom Netz verschwinden, in „westdeutschen Großstädten“ befinden, widerlegten schon jetzt die Fakten des kalten Strukturwandels: Nur ein kleiner Bruchteil der Krankenhausinsolvenzen der vergangenen zwei Jahre habe Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern betroffen, die Versorgung breche vor allem auf dem Land weg – dort, wo Krankenhäuser vielfach die einzigen Anlaufpunkte für hilfesuchende Patienten seien. Dr. Neumeyer: "Und diese Krankenhäuser sterben nicht einfach, sie gehen ein, da ihnen die politischen Rahmenbedingungen kostendeckendes Arbeiten unmöglich gemacht haben." Der Minister habe es bislang versäumt, diese Rahmenbedingungen zu ändern.

Dr. Henriette Neumeyer betont weiterhin: "Auch Lauterbachs Behauptung, das deutsche Krankenhaussystem sei das teuerste Europas, ist mehrfach widerlegt. Zwar gibt der deutsche Staat vergleichsweise viel Geld für seine Gesundheitsversorgung aus, der Anteil der Krankenhäuser daran ist aber einer der geringsten in ganz Europa. Nur in Liechtenstein, das lediglich über einen kleinen Grundversorger verfügt, ist der Anteil für die Krankenhauskosten noch niedriger.

Und Lauterbach hat Recht, wenn er viele Versorgungsprobleme im deutschen Gesundheitswesen auf fehlende Effizienz zurückführt. Nur liegt das nicht allein an der verschleppten Digitalisierung oder den Problemen mit der elektronischen Patientenakte. Kliniken glauben nicht an den Erfolg von Lauterbachs Reform."