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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Die Republik auf allen Viren. Wieviel Angst verträgt die Demokratie?

Römerberggespräche am 22. Mai im Livestream aus dem Schauspiel Frankfurt

von Ilse Romahn

(17.05.2021) Im Superwahljahr 2021 und vier Monate vor der Bundestagswahl beschäftigen sich die Römerberggespräche am Samstag, 22. Mai, im Schauspiel mit den Auswirkungen der Pandemie auf das Individuum und das politische System. Die Podien und Vorträge gehen der Frage nach, wie sich das Verhältnis von Staat, Wissenschaft und Gesellschaft in Krisenzeiten verändert.

„Die aktuelle Pandemie dringt tief in unser gesellschaftliches Gefüge ein und verstärkt extreme Tendenzen, die sich nicht nur an den Rändern unseres Gemeinwesens zeigen. So wie derzeit die Bekämpfung des Virus höchste Priorität hat, so muss in der Zeit der Post-Pandemie der Verbreitung des Extremismus Einhalt geboten werden. Die renommierten Römerberggespräche widmen sich diesem Thema deshalb genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt.

Von 10 bis 17 Uhr versammeln sich auf der Bühne des Schauspiels Frankfurt Expertinnen und Experten, um über das Thema „Die Republik auf allen Viren. Wieviel Angst verträgt die Demokratie?“ mit Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren. Das tagesfüllende Programm umfasst Impulsreferate und Podiumsgespräche, moderiert von Hadija Haruna-Oelker und Alf Mentzer vom Hessischen Rundfunk. Die Teilnahme am interaktiven Livestream ist frei.

Die Hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, und die Frankfurter Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, Ina Hartwig, eröffnen um 10 Uhr die Veranstaltung. Um 10.15 Uhr beginnt Armin Nassehi, Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, mit seinem Impuls „Die infizierte Gesellschaft und ihre Immunreaktionen“.

Um 11 Uhr sprechen Thomas Brussig, Schriftsteller und Drehbuchautor, und Günter Frankenberg, Seniorprofessor am Institut für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung an der Goethe-Universität Frankfurt, zu „Mehr Diktatur wagen? Demokratie und Rechtsstaat in der Pandemie“. Eine Stunde später diskutieren Birgit Aschmann, Professorin für Europäische Geschichte des 19. Jahrhunderts an der Humboldt-Universität zu Berlin, und Valentin Groebner, Autor und Professor für Geschichte des Mittelalters und der Renaissance an der Universität Luzern, über Politik- und Sozialgeschichte der Pandemie.

Nach einer einstündigen Pause setzen um 14 Uhr Romy Jaster, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Theoretische Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin und Betreiberin des Forums für Streitkultur, und Rudolf Stichweh, Professor für Soziologie an der Universität Bonn, das Gespräch unter dem Titel „Wahnsinn und Methode – Was bleibt von der Wahrheit in Corona-Zeiten?” fort.

Um 15 Uhr sprechen Christiane Eichenberg, Professorin an der Fakultät für Medizin und Leiterin des Instituts für Psychosomatik an der Sigmund Freud Privat-Universität Wien, und Nico Dragano, Professor für Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, über psychische Leiden im Lockdown. Mit seinem Vortrag „Wandle nur wehrlos fort durchs Leben, und fürchte nichts!” über Angst und Vertrauen im demokratischen Rechtstaat schließt Klaus Günther, Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe-Universität Frankfurt, den Tag um 16 Uhr.

Weitere Informationen gibt es auf der Website https://www.roemerberggespraeche-ffm.de/ im Internet.

Die Römerberggespräche sind eine feste Institution der Debattenkultur in Deutschland. Sie finden seit 1973 jährlich in Frankfurt statt und beschäftigen sich mit aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen Fragen. Die Veranstaltung wird vom Kulturamt gefördert. (ffm)