Letzte Aktualisierung: 24.01.2025
Die Lernwerkstatt wird ab 1. Januar zur Chancenwerkstatt
von Ilse Romahn
(09.01.2025) Zu viele Jugendliche ohne ausreichend Förderung und ohne Schulabschluss fallen im Schulsystem durchs Raster. Dies passiert in Zeiten von Fachkräftemangel im ganzen Land. In der Chancenwerkstatt soll diese Spirale durchbrochen werden. Schon vor knapp 30 Jahren wurde in der Lernwerkstatt damit begonnen, die nebeneinander bestehenden Bildungssysteme „Jugendhilfe“ und „Schule“ in einem Angebot zu kombinieren, um so auf die steigende Anzahl von Schulabbrüchen zu reagieren.
In einem gemeinsamen zweieinhalbjährigen Prozess von Jugendamt, Staatlichem Schulamt, Stadtschulamt und dem städtischen Eigenbetrieb Kommunale Kinder-, Jugend- und FamilienHilfe, wurde diese Idee mit Blick auf die sich geänderten Bedarfe der Jugendlichen und ihren Familien, der gesellschaftlichen Bedingungen (etwa Inklusion und Zuwanderung) und der gesetzlichen Bestimmungen (Kinder- und Jugendstärkungsgesetz sowie das Hessische Schulgesetz) fort- und weiterentwickelt.
Fachkräfte der Förderschule Berthold-Simonsohn-Schule, mit dem Förderschwerpunkt „emotionale und soziale Entwicklung“ und einer Jugendhilfeeinrichtung nach Paragraph 32 Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG), gestalten und strukturieren die Angebote für die Jugendlichen über den Tag und die Woche gemeinsam, um der Spirale negativer Bindungen, Beziehungen und Perspektiven entgegenzuwirken.
Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Alter ab circa 13,5 Jahren, die im achten oder neunten Schulbesuchsjahr sind. Diese jungen Menschen sollen in der Chancenwerkstatt neu motiviert, gestärkt, gefördert und gefordert werden.
Durch die Möglichkeit, in der Chancenwerkstatt den qualifizierenden Hauptschulabschluss zu erwerben oder in weiterführende berufliche oder auch schulische Maßnahmen vermittelt und begleitet zu werden, können langfristig haltgebende Strukturen aufgebaut werden. Diese sind Voraussetzungen dafür, sich als Teil der Gesellschaft zu sehen.
Die Kommunale Kinder-, Jugend- und Familienhilfe freut sich, dieses Angebot in neu gestalteten Räumlichkeiten und mit erhöhten personellen Ressourcen noch professioneller fortführen zu können. (ffm)