Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

Werbung
Werbung

Die Hofheimer Wohnungsbau bleibt auf Wachstumskurs

Jahresbilanz 2020 vorgestellt

von Adolf Albus

(15.07.2021) Die Hofheimer Wohnungsbau GmbH (HWB) will weiter anpacken. So steht es auch auf der Titelseite des Geschäftsberichts, den der Aufsichtsratsvorsitzende und Bürgermeister Christian Vogt gemeinsam mit den HWB-Geschäftsführern Norman Diehl und Josef Mayr nun vorgestellt hat.

Die hundertprozentige Tochter der Stadt Hofheim blickt trotz der Corona-Pandemie auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurück und zeigt, welche Projekte derzeit und in naher Zukunft anstehen. 2020 erwirtschaftete die HWB einen Jahresüberschuss von 782.000 Euro, die Eigenkapitalquote liegt bei 27,2 Prozent. Der Überschuss verbleibt in der Gesellschaft und wird für Investition genutzt. In den Bestand investierte die HWB 2020 beispielsweise erneut gut 2,1 Millionen Euro.

„Wir sind froh, dass wir mit der HWB eine Gesellschaft haben, die die mittleren und niedrigen Einkommensschichten mit Wohnraum versorgt“, sagte Christian Vogt. „Aber auch in der Stadtentwicklung wächst die Bedeutung der HWB weiter. Der Erwerb und die Neukonzeption des Nahkauf-Areals in Lorsbach, der Ankauf der Langenhainer Sparkassenfiliale samt Revitalisierung sowie der Erwerb des Jean Hammel-Hauses an der Hauptstraße sind dafür ein Beispiel.“ In Sachen Wohnungsbau tue sich die HWB mit ihrem größten Projekt seit über 40 Jahren, dem „QuartierHochVier“ an der Höchster Straße, zudem besonders hervor. „Aber auch in der Corona-Krise hat die HWB bewiesen, ein Fels in der Brandung zu sein – nicht nur für die Stadt Hofheim, sondern vor allem auch für die Mieterinnen und Mieter.“ Vogt nahm damit Bezug auf das „Sicher-Wohnen-Programm“, welches Mieterhöhungen in der Krise ausschloss und frühzeitig Möglichkeiten zur Stundung von Mietrückständen gab.

„Wir müssen zuversichtlich nach vorne schauen, die Dinge anpacken. Das haben wir immer getan und das tun wir auch jetzt“, hob Norman Diehl das Motto des Geschäftsberichts hervor. Das gelte auch beim Thema Stadtentwicklung. „Dabei ist es wichtig festzuhalten, dass uns der Gesellschafter handeln lässt. Wir haben zum Glück nicht die Situation, dass wir unsere Gewinne ausschütten müssen, sondern wir können investieren.“ Der Kauf des Jean Hammel-Hauses habe sich zwar schon vor Corona angebahnt, aber er gehe davon aus, dass das Thema Innenstädte die HWB nach Corona noch stärker beschäftigen werde. „Wir müssen sicherstellen, dass wir dort keine Monokulturen in Form von Wettbüros oder Leerstände haben. Das war vorher schon wichtig und jetzt ist es eben noch wichtiger geworden.“

Das Kerngeschäft der HWB bleibt aber die Schaffung und der Erhalt bezahlbaren Wohnraums. 39 Prozent der Wohnungen im HWB-Bestand sind öffentlich gefördert, 61 Prozent frei finanziert. Wie im bundesweiten Durchschnitt sinkt der Anteil an gefördertem Wohnraum auch im HWB-Bestand. „Wir haben jedoch das Ziel, dass wir zusätzlich neue geförderte Wohnungen bauen und frei finanzierte Wohnungen bezahlbar bleiben“, erläuterte Diehl. Dabei seien nicht nur kleine Einkommen, sondern auch der Mittelstand die ausdrückliche Zielgruppe.

Das Engagement zeigt sich in den durchschnittlichen Mietpreisen in Hofheim: Der Quadratmeterpreis in Immobilienportalen im Internet liegt bei 12,31 Euro über alle Wohnungstypen hinweg. Die HWB ruft im Durchschnitt über alle Wohnungstypen hinweg inklusive geförderter Wohnungen 6,18 Euro pro Quadratmeter auf. Bei den frei finanzierten sind es 6,77 Euro. Der Druck durch die Nachfrage nach Wohnraum bleibt weiterhin hoch: „Über 1200 Menschen suchen derzeit eine Wohnung bei der HWB, eine Zahl die von Jahr zu Jahr leicht ansteigt.“

Ein weiteres großes Themenfeld ist weiterhin die energetische Sanierung. „Die Planungen für unsere Bestandsgebäude Am Forsthaus 13 und 15 in Marxheim haben begonnen“, berichtete Josef Mayr. Dort investiert die HWB ca. 2 Millionen Euro. „Die Arbeiten werden im kommenden Jahr losgehen, da wir den Winter für die weiteren Planungen nutzen.“ Bei den Neubauten geht es ebenfalls kräftig voran. Das derzeit größte Projekt im Bau ist das Gebäude-Ensemble aus Neuer Stadtbücherei Hofheim mit Stadtarchiv und der Taunus Sparkasse. „Die Übergabe an die Taunus Sparkasse ist bereits erfolgt. Bauablaufbedingt etwas später übergeben wir noch in diesem Sommer die Neue Stadtbücherei mit Stadtarchiv “, sagte Mayr. Der Neubau des Stadtteiltreffs Nord an der Homburger Straße ist ein Projekt, das jetzt konkrete Formen annimmt. „Der Baubeginn ist auf Anfang 2022 terminiert und 2023 soll alles fertig sein.“ 1,5 Millionen Euro investiert die HWB in das Projekt.