Die große TuS-Familie trauert um Hermine Pfaff
1999 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt, 2019 dann bei der Ehrungsgala der TuS für „unglaubliche“ 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt. „Das ist fast ein ganzes Menschenleben“, betonte der Vorsitzende der TuS, Franz Jirasek, damals. Nun trauere die große TuS-Familie, so Jirasek: Anfang Februar ist Hermine Pfaff, zuletzt im Kursana Domizil am Freizeitpark zuhause, im Alter von 94 Jahren verstorben.
„Sie hat die TuS mitgeprägt“, so Jirasek. „Sie war Zeitzeugin der verschiedenen „Wetterlagen‘ des Vereins.“ Und eigentlich sei sie sogar noch länger TuS-Mitglied gewesen: Aber in ihrer Jugend wurden Mitglieder erst ab 14 Jahren offiziell geführt. Hermine Pfaff begann selbst zunächst mit dem Turnen, damals noch im „Engel“, und begann mit 17 Jahren mit dem Handballspielen. Als Übungsleiterin turnte sie später mit den Kleinsten und leitete später das „Hausfrauen-Turnen“ und die Senioren-Gymnastik.
Ihre ehemaligen „Turnkinder“, die schon längst selber Familie, Kinder oder gar Enkelkinder hatten, traf sie regelmäßig, wenn sie in der Gemeinde unterwegs war. Auch Anja Siebers, inzwischen Abteilungsleiterin Breitensport und stellvertretende Vereinsvorsitzende, erinnert sich noch gerne an die Zeit, als sie selbst beim Kinderturnen von Hermine Pfaff angeleitet wurde. „Sie hat den Familiengedanken in der großen Sportlergemeinschaft mitgepflegt“, betont Franz Jirasek. Bei Gau-Kinderturnfesten, Wettkämpfen, Kerbeumzügen oder Nikolausfeiern war sie stets mit dabei.
Die Jubilarin erblickte am 2. März 1930 als Tochter von Reinhold und Käthe Pfaff das Licht der Welt. Ihr Vater war Landwirt und auch sie musste oft mitanpacken. Mit ihrem Mann Herbert, den sie 1951 heiratete, bekam sie zwei Kinder, Tochter Karin und Sohn Reinhold, und vier Enkelkinder. Aufgrund ihrer ehrenamtlichen Bemühungen um die Gemeinschaft und den Sport bekam sie im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem zwei Ehrenbriefe des Landes Hessen. Viele Weggefährten erinnern sich nicht nur an das ehrenamtliche Engagement, sondern auch die Bereitschaft, jederzeit zu helfen, wenn eine Sportveranstaltung oder ein Fest auszurichten waren.