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Die Frauen werden das Ende des Regimes sein

Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg diskutierte mit Frauen iranischer Herkunft über die Aussichten der feministischen Revolution.
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„Irans Töchter“ im Gespräch, v.l.n.r.: Aktivistin Tara Moradi, Fotografin Neda Rajabi, Miss Germany 2024 Apemeh Schönauer, Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, Herausgeberin Leyla Piedayesh und Moderatorin Shila Behjat
Foto: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Bernd Georg

„Irans Töchter – Über Mut, Heimat und die Schönheit des Lebens“ lautet der Titel eines vielbeachteten Buches der Autorin Stefanie von Wietersheim. Das im Callwey Verlag erschienene Buch schildert Geschichten von mutigen Frauen mit iranischen Wurzeln in Deutschland, unter anderem Jasmin Tabatabai, Apameh Schönauer, Natalie Amiri und Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg. Über das Buch und die feministische Revolution im Iran sprachen einige der Protagonistinnen am Mittwochabend, 13. März, im Stadthaus am Markt.

„Die Strategie des iranischen Regimes geht nicht mehr auf. Die mutigen Frauen im Iran haben sich längst erhoben. Ihre Schleier brennen und ihre Haare wehen im Wind“, sagte Eskandari-Grünberg, die zu dem Abend mit dem Titel „Frau. Leben. Freiheit: Engagement und Lebensgeschichten deutsch-iranischer Frauen“ eingeladen hatte. Auch in Deutschland führten Irans Töchter den Kampf fort. „Jede dieser Frauen trägt ihre eigene Geschichte mit sich“, fuhr Eskandari-Grünberg fort.

In einer Podiumsrunde im vollbesetzten Stadthaus am Markt sprachen Leyla Piedayesh, Herausgeberin des Buches, die Fotografin Neda Rajabi, die Aktivistin Tara Moradi von Generation Azadi, Eskandari-Grünberg und die Miss Germany 2024 Apemeh Schönauer mit der Journalistin und Autorin Shila Behjat über die Lage im Iran und die Aussichten auf ein Ende des Mullah-Regimes.

Besonders an der jetzigen Protestbewegung sei, dass „dieses Land zum ersten Mal für eine Kurdin aufgestanden ist“, sagte Tara Moradi, die selbst Kurdin ist. „Ich habe zum ersten Mal gesehen, dass dieses Land für sich kämpft. Es war dieser Moment, wo ich gesehen habe, dieses Land ist ein wunderschönes Land, das wunderschöne Leute hat, die füreinander einstehen.“ Die Brutalität des Regimes werde auch dadurch deutlich, dass der Friedensnobelpreis an eine im Gefängnis sitzende Frau, Narges Mohammadi, ging, hob Behjat hervor. Vom Mut der iranischen Frauen sprach Schönauer. Der habe sie dazu bewogen, bei der Miss-Wahl mitzumachen.

Am Ende zeigte sich Eskandari-Grünberg, die im Iran wegen ihres Einsatzes für Demokratie im Gefängnis saß und 1985 nach Deutschland floh, optimistisch: „Ich bin überzeugt: Diese Frauen werden das Ende des Regimes sein. Sie tragen die Parole der kurdischen Freiheitsbewegung Jin Jiyan Azadi (Frau Leben Freiheit) auf den Lippen. Mit dieser Parole wird auch das islamistische Terrorregime besiegt werden. Das Regime wird es niemals schaffen, Irans Töchter zu brechen.“ (ffm)