Deutscher Weinbau in Existenznot – Winzer schlagen Alarm
Der neu gegründete Verein Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau e. V. warnt: Bis zu 60 % der deutschen Winzerfamilien droht in den kommenden Monaten die Insolvenz. Grund sind historisch niedrige Fassweinpreise bei gleichzeitig stark gestiegenen Produktionskosten.

Foto: Zukunftsinitiative Weinbau e.V.
„Es geht nicht nur um Wein, sondern um unsere Kulturlandschaften, unsere ländlichen Räume und jahrzehntelange Lebenswerke“, sagt Thomas Schaurer, Winzer und Initiator der Initiative.
2025 liegt der Fassweinpreis teils bei nur 40 Cent pro Liter – bei Produktionskosten von 1,20 €. Besonders betroffen sind Betriebe ohne eigene Vermarktung. Auch Direktvermarkter geraten unter Druck, da viele von ihnen zusätzlich für den Großhandel produzieren.
Mit der Kampagne „Dein Wein von Hier“ fordert der Verband einen Mindesterzeugerpreis von 1,20 € netto pro Liter, einen Mindestpreis von 2,99 € pro Flasche im Lebensmitteleinzelhandel und eine Rückgewinnung von 5 % Marktanteil für deutschen Wein.
„Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir ein jahrtausendealtes Kulturgut – und mit ihm unsere Heimat“, warnt Schaurer. Die Bevölkerung entscheide mit ihrem Kaufverhalten über die Zukunft des deutschen Weinbaus.