Letzte Aktualisierung: 29.09.2023
Der Rheingau als Lichtreich-Galerie
Ausstellung mit Werken des Künstlers Ludger Hinse
von Karl-Heinz Stier
(19.09.2023) Lichtkreuze, Himmelstore, Lichtsäulen – schon allein die Namen der Kunstobjekte, die Ludger Hinse für den Rheingau ausgewählt hat, zeigt das Besondere der Ausstellung. Bis zum 26. November 2023 präsentiert der Künstler seine Werke in 14 Kirchorten.
Von Flörsheim am Main bis nach Lorch am Rhein wird der gesamte Rheingau zum Ausstellungsraum. Splitter-Sternen-Kreuz, Knochenkreuz, Lichtkreuz: allen Kunstobjekten gemein ist das visuelle Erleben der Synthese aus Bewegung, Farbe und Licht, die der Künstler durch seine Werke für den Betrachter erlebbar macht und in den Fokus seiner Ausstellung stellt. Das Licht, das symbolisch für Wärme, Verdrängung der Finsternis, für Hoffnung, für das Gute – und nicht zuletzt für Gott steht, ist der Werkstoff des Künstlers. Er fängt die Strahlen des Lichts mit seinen Kunst-Objekten ein und lässt immer wieder neue Lichtkonstellationen entstehen, die den Raum mit den unterschiedlichen Lichtflecken und Lichtfeldern inszenieren. „Meine Werke wollen die Seele berühren, sollen dem Betrachter Kraft schenken und ihn Weite erfahren lassen“, so Ludger Hinse.
Zunächst waren seine Werke als kleine Ausstellung im Rheingauer Dom in Geisenheim geplant, doch dann entwickelte sich die Exposition schnell zur großen Idee, die Ausstellung im gesamten Rheingau zu präsentieren. Die Veranstalter – die Pfarrei Heilig Kreuz Geisenheim und die Rheingau -Taunus Kultur und Tourismus GmbH – konnten 14 Kirchorte gewinnen, die ihre Kirchräume für die Ausstellung zur Verfügung stellen. So zeigten sich von diesem Vorhaben. St. Peter und Paul in Hochheim am Main, die Basilica Minor in Kiedrich oder die Basilka St. Äegidius in Mittelheim sind ebenso dabei wie die Basilika St. Johannes der Täufer in Johannisberg oder der Rheingauer Dom. Die Kirche St. Martin in Lorch lädt genauso ein wie Rüdesheim, das gleich drei Kirchen zu bieten hat, in denen die Kunstwerke bewundert werden können: St. Jakobus, Abteikirche St. Hildegard und die Wallfahrtskirche in Eibingen.
Ein besonderes Augenmerk hat man auf Kloster Eberbach gelegt. Die Auswahl der Basilika war ein MUSS – so der Künstler. Raum und Architektur bieten eine einzigartige Kulisse für die Installation eines Lichtkreuzes. Für diesen sehr besonderen Raum hat er das Splitter-Sternenkreuz ausgewählt als erstes Kreuz der Ausstellung.
Reichhaltiges Rahmenprogramm bereichert die Ausstellung
Eine Vielzahl Rheingauer Künstlerinnen und Künstler haben in Zusammenarbeit mit der Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH rund um die Ausstellung ein bereicherndes Programm aus Konzerten, Lesungen, Meditationen und Vorträgen zusammengestellt bzw. eigens für diese Ausstellung kreiert. Rund 40 Veranstaltungen sind entstanden, die im gesamten Zeitraum der Ausstellung angeboten werden. Gleich zu Beginn gab es zwei besondere Konzerte in Eltville. Die feierliche Eröffnung fand am 16. September 2023 in der St. Peter und Paul Kirche in Eltville statt. Violinistin Anna Teumer und der Organist Dr. Markus Hollinghaus gestalten die Ausstellungseröffnung musikalisch. Dr. Julia Cloot vom Kulturfonds Frankfurt Rhein Main stellt den Künstler Ludger Hinse vor, Winfried Steinmacher eröffnet die Ausstellung als Vorsitzender des Beirates der RTKT GmbH, der dieses Projekt durch die Förderung aus dem Tourismusbeitrag erst möglich gemacht hat.
Der Künstler Ludger Hinse, geb. 1948, lebt und arbeitet in Dülmen, Recklinghausen und Münster. Seit 3 Jahrzehnten hat er mehr als 300 Ausstellungen in vielen Teilen der Welt gezeigt In über 80 Orten sind seine Arbeiten im öffentlichen Raum und in Kirchen Europas präsent, von der schottischen Insel Iona bis zum Brüningpass in der Schweiz, vom Museum Rheine bis zur Hedwigskathedrale in Berlin, vom Museum Ter Apel in den Niederlanden bis nach Oviedo in Spanien.