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Der frühere Stadtverordnetenvorsteher Paul Labonté ist gestorben

Michael zu Löwenstein: „Humorvoll, herzlich und mit Haltung!“

Der Stadtälteste und frühere Stadtverordnetenvorsteher Paul Labonté am 18. November im hohen Alter von 95 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben.

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Paul Labonté
Foto: CDU-Frankfurt

„Paul Labonté ist heute noch vielen in Erinnerung als ungemein populärer ‚Erster Bürger‘ unserer Stadt. Als Stadtverordnetenvorsteher von 1984 bis 1989 leitete er mit Humor und Souveränität die Sitzungen des Stadtparlamentes und repräsentierte die Stadt Frankfurt am Main mit Herzlichkeit und Haltung“, würdigt der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael zu Löwenstein den viele Jahrzehnte aktiven Kommunalpolitiker.

Eine Frankfurter Tageszeitung habe Paul Labonté einmal als einen „Altmeister der Frankfurter CDU“ bezeichnet. „Eine treffende Zuschreibung“, so Löwenstein, „denn die geistigen Wurzeln des gebürtigen Limburgers Paul Labonté gehen weit zurück zu den Prägungen in den katholischen Jugendverbänden in der Zeit des Nationalsozialismus“. Während seiner Kriegsgefangenschaft von 1943 bis 1946 in den USA sei die Demokratie durch regelmäßige Lagervorträge von Wissenschaftlern, Gewerkschaftern und Politikern für Labonté zum zentralen Thema geworden. „Die Mitarbeit bei der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft hat ihn schließlich gereizt, sich dauerhaft politisch zu engagieren. 1949 ist er CDU-Mitglied geworden und war in seiner Geburtsstadt Limburg an der Lahn von 1952 bis 1956 Stadtverordneter sowie anschließend, bis 1959, ehrenamtlicher Stadtrat“, verweist der Fraktionsvorsitzende auf die frühe politische Tätigkeit des Verstorbenen.

Nach berufsbedingtem Umzug habe Paul Labonté auch in seiner neuen Wahlheimat Frankfurt am Main-Niederrad sein politisches Engagement für die Union fortgesetzt.  „1969 rückte er in die Stadtverordnetenversammlung nach – und behielt dieses Mandat bis 1993. Anschließend vertrat er die CDU noch eine Wahlperiode im ehrenamtlichen Magistrat“, so Löwenstein weiter. Labontés großer Arbeitsschwerpunkt sei die Sozial- und Gesundheitspolitik gewesen. „Er war nicht nur von 1977 bis 1984 Vorsitzender des Jugend- und Sozialausschusses, sondern auch Delegierter beim Landeswohlfahrtsverband, beim Hessischen Städtetag und Sprecher der Kommission Soziales und Freizeit“.

Für einen überzeugten Demokraten wie Paul Labonté sei es auch nach seiner Zeit als Stadtverordnetenvorsteher eine Selbstverständlichkeit gewesen, auf den harten Oppositionsbänken weiter für die Ziele der CDU zu arbeiten. „Bis zuletzt war er ein fleißiger Besucher von Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung sowie unserer Parteiveranstaltungen. Ich selbst habe ihn noch kürzlich bei den Feierlichkeiten zur Eröffnung der Altstadt getroffen. Es passte zu ihm, sich immer wieder an der demokratischen Willensbildung zu beteiligen, die ihm zeitlebens ein vorrangiges Anliegen gewesen ist“, so Löwenstein.

Paul Labonté wurde mit dem Verdienstkreuz an Bande der Bundesrepublik Deutschland  ausgezeichnet und mit der Großen Präsidentenmedaille der Universität Tel Aviv. „Das sind ganz besondere Würdigungen für einen herausragenden Kommunalpolitiker, der sich mit seiner langjährigen ehrenamtlichen Arbeit um die Festigung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung verdient gemacht hat. Wir werden Paul Labonté ein ehrendes Andenken bewahren“.