Depression. Psyche im toten Winkel der Wahrnehmung
„Die Depression gehört zu den häufigsten Krankheiten überhaupt, sie betrifft in allen Erdteilen eine hohe Zahl an Menschen und verursacht die meisten Lebensjahre, die man an eine Krankheit verliert,“ weiß Prof. Dr. med. Mazda Adli, Charité Berlin, Chefarzt Fliedner Klinik Berlin.
Doch noch immer sind Irrtümer und Unwissen über die schwerwiegende Erkrankung weit verbreitet. Vor allem die Erstdiagnose erfolgt in den meisten Fällen viel zu spät. Laut WHO vergehen im Durchschnitt 11 Monate, bevor Betroffene einen Arzt aufsuchen. Prof. Adli weiß, dass dies für den Krankheitsverlauf sehr ungünstig ist, denn „Depressionen können zwar von allein abklingen, allerdings dauert das in der Regel länger und die Symptomatik könnte sich in vielen Fällen sogar verschlimmern. Deshalb gehört eine Depression immer in die Hände eines Fachmannes oder einer Fachfrau, idealerweise der Fachärzte für Psychiatrie. Es können aber auch Hausarzt oder Psychotherapeuten sein.“
Mit der richtigen und individuell abgestimmten Therapie bzw. -kombination kann die Lebensqualität der Patienten verbessert und ein normales, selbstbestimmtes Leben in weitestgehender Beschwerdefreiheit möglich sein. „Wir gehen nach einem Stufenplan vor und intensivieren die Behandlung, bis das erwünschte Ergebnis erreicht ist“, erklärt Mazda Adli.