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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Denkmalpflege gegen den Trend

von Ilse Romahn

(07.12.2021) Am 1. Dezember hat im Foyer des ehemaligen Bundesrechnungshofes – heute: Kornmarktarkaden – an der Berliner Straße 51 ein Pressetermin stattgefunden, bei dem die neueste Publikation des Denkmalamtes vorgestellt wurde. Stadtrat Mike Josef würdigte die Arbeit der Denkmalpflege und hob die Bedeutung der Kulturdenkmale als identitätsstiftende Elemente im Stadtbild hervor.

Historisches Treppenhaus im ehemaligen Bundesrechnungshof,
Foto: Denkmalamt
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Stefan Timpe, der für die Bau- und Kunstdenkmalpflege zuständige stellvertretende Amtsleiter, präsentierte vor dem bedeutenden, 1953 geschaffenen Wandbild des Künstlers Eberhard Schlotter die Publikation, die nun mit finanzieller Unterstützung des Vereins Frankfurter Denkmalforum herausgegeben wurde und ab Freitag, 10. Dezember, im Buchhandel erhältlich ist.
 
Der reich bebilderte Band stellt 33 Sanierungsprojekte aus dem gesamten Stadtgebiet vor, die vom Denkmalamt fachlich begleitet wurden. Neben Informationen zur Baugeschichte wird auch der Abwägungsprozess erläutert, der die jeweiligen denkmalfachlichen Entscheidungen bestimmt hat. Das Buch widmet sich auch den Maßnahmen an einigen überregional bekannten Großbauten: neben der ehemaligen Oberfinanzdirektion und dem Philosophicum auch dem ehemaligen Bundesrechnungshof. Weitere Informationen zu dem Band gibt es in dem beigefügten PDF.
 
Das Titelbild zeigt einen Fassadenausschnitt des 1953 bis 1956 errichteten Verwaltungsgebäudes der ehemaligen Oberfinanzdirektion an der Adickesallee – kurz vor seinem Abbruch. Das Motiv überrascht, es spiegelt aber wider, dass Denkmalpflegepraxis eben nicht nur eine Folge von Erfolgsgeschichten ist, wie es eine Publikation gelungener Sanierungs- und Restaurierungsprojekte suggerieren mag.
 
Zum Abschluss der Veranstaltung übergab Thomas Bauer, Vorsitzender des Denkmalbeirats der Stadt Frankfurt, die Auszeichnung „Denkmal des Jahres 2012“ an den Eigentümervertreter der DWS Group, Ulrich von Creytz. Im Angesicht des 2012 drohenden Abbruchs des Gebäudeensembles des ehemaligen Bundesrechnungshofs hatte der Denkmalbeirat mit der Prämierung ein Zeichen setzen wollen und die Bedeutung dieses wichtigen Zeugnisses Frankfurter Nachkriegsarchitektur gewürdigt. Nach Abschluss der Baumaßnahmen konnte nun endlich die Ehrentafel an der Fassade in Nähe des Hauptzugangs enthüllt werden. (ffm)