Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

Werbung
Werbung

Das Jugendprojekt Schirn Domino wird 10 Jahre alt

von Ilse Romahn

(08.09.2021) Schirn Domino ist ein Projekt der Schirn Kunsthalle Frankfurt in Kooperation mit Jugendeinrichtungen und Sprachförderklassen aus Frankfurt und der Rhein-Main Region. Das inzwischen etablierte und überaus erfolgreiche Vermittlungsformat wurde 2011 ins Leben gerufen und feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen.

Schirm Domino Projekt Magnete North
Foto: Schirnkunsthalle Frankfurt
***

­Ziel des Projektes ist es, Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren über die aktuellen Ausstellungen der Schirn für die Auseinandersetzung mit Kunst zu begeistern sowie die Entwicklung ihrer eigenen künstlerisch-praktischen Fähigkeiten zu unterstützen. Darüber hinaus fördert das Projekt seit 2016 die Sprachkenntnisse von Schülerinnen und Schülern aus Deutsch-Intensivklassen. Die Verbindung von künstlerischer und sprachdidaktischer Arbeit eröffnet neue thematische Zugänge zur Sprache jenseits ihres alltäglichen oder schulischen Gebrauchs und ermöglicht eine Form der sprachlichen Bildung, die auf dem Wechselspiel von sinnlicher Wahrnehmung und sprachlichem Ausdruck beruht. Das Projekt Schirn Domino wird seit 2014 gefördert durch die Deutsche Bank Stiftung.

Bei Schirn Domino lernen die Jugendlichen die Grundlagen und Methoden des künstlerischen Arbeitens von der Entwicklung einer Idee bis hin zur Präsentation der eigenen Werke kennen. Nach dem Ausstellungsrundgang in der Schirn stellen sie über einen festgelegten Zeitraum in ihren Einrichtungen eigene Arbeiten zu verschiedenen Themen der Ausstellung her. Unterstützt werden sie durch die Kunstpädagoginnen der Schirn. Dabei wird nicht nur die Affinität zur Kunst nachhaltig gefördert, auch die personalen und sozialen Kompetenzen wie Selbstwertgefühl, Eigenverantwortlichkeit sowie Kritik- und Reflexionsfähigkeit werden gestärkt. Den Abschluss des Projekts bildet eine Präsentation der entstandenen Arbeiten in der Schirn, zu der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie deren Freundinnen und Freunde und Familien eingeladen sind.
 
In den vergangenen 10 Jahren wurden 15 Domino Projekte zu Ausstellungen wie u.a. „Surreale Dinge“ (2011), „Poesie der Großstadt“ (2015), „Basquiat“ (2018) oder „Fantastische Frauen“ (2020) realisiert. Insgesamt haben rund 60 Gruppen mit etwa 900 Jugendlichen an dem Projekt teilgenommen. In diesem Jahr beschäftigten sich vier Intensivklassen sowie der Jugend- und Bildungstreff Zenit zusammen mit der Jugendhilfeeinrichtung Mundanis mit der Ausstellung „Magnetic North. Mythos Kanada in der Malerei 1910−1940“. Die Auseinandersetzung mit der Landschaftsmalerei der Kanadischen Moderne führte zu Fragen nach geeigneten Techniken für Landschafts- oder Naturbilder und wie darin eine bestimmte Stimmung transportiert werden kann. Zudem wurden Themen wie Heimat und Identität in Verbindung mit den Werken der kanadischen Künstlerinnen und Künstler behandelt. Inspiriert durch die Nordlichter und dichten Wälder setzten die Jugendlichen eigene Ideen in Malerei, Linolschnitten und Assemblagen um. Um das Projekt auch während Corona durchführen zu können, wurde ein flexibles Konzept mit digitalen Komponenten entwickelt. So wird auch die Abschlusspräsentation wie im Vorjahr in den virtuellen Raum verlegt. Auf einer digitalen Pinnwand präsentieren sich die Jugendgruppen gegenseitig die entstandenen Arbeiten, sammeln Fotos, Texte und Videobeiträge. 

Chantal Eschenfelder, Leiterin Bildung und Vermittlung: „Schirn Domino ist ein einmaliges Projekt, das Lernen mit Erleben verbindet und über die Auseinandersetzung mit Kunst positive Impulse für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung bietet. Viele Jugendliche hat das Programm
nachhaltig geprägt. Daher war es uns auch besonders wichtig während der erheblichen Einschränkungen, die viele Jugendliche in der Pandemie erfahren mussten, das Angebot weiterzuführen. Wir freuen uns, dass wir SCHIRN DOMINO nun schon 10 Jahren mit diesem außerordentlichen Erfolg durchführen können und das Projekt inzwischen zu einem festen Bestandteil der kunstpraktischen Vermittlungsarbeit in der Schirn geworden ist.“
­
www.schirn.de


­
­
­