Letzte Aktualisierung: 09.12.2024
Das Böse lauert auch im Rheingau
Spannender-Regional-Krimi mit verzwickter Handlung
von Michael Hoerskens
(18.11.2024) Das Böse lauert nicht nur in Metropolen wie Frankfurt oder Berlin. Auch im beschaulichen Rheingau geschehen Verbrechen. In diesen weinreichen Landstrich führt der Kriminalroman „Johannisberger Hölle“ von Roland Stark.
Es ist ein verzwickter Fall, der eine Menge Rätsel aufgibt. Da ist zunächst Maxi Hofmann, Hauptfigur in dem spannenden Krimi. Die junge Frau ist gerade aus Südfrankreich zurückgekehrt, wo sie zusammen mit ihrem Freund Philipp ein paar Jahre in einem Ferienclub gearbeitet hat. Doch nach der Rückkehr der beiden ist Philipp plötzlich verschwunden.
Und Maxi liegt alleine auf einer Wiese nahe dem Wiesbadener Hauptbahnhof, hat ihr Handy geklaut bekommen, hat kein Geld mehr. Und keine Hoffnung auf bessere Zukunft. Sie hat in den letzten Tagen gesoffen und gekifft, ihr Kopf dröhnt. Da läuft ihr unverhofft ihr alter Kumpel Moritz über den Weg. Er arbeitet bei der Polizei und studiert an der Polizeiakademie. Moritz nimmt die Gestrandete bei sich zu Hause auf, in einem von den Großeltern geerbten Haus im Stadtteil Schierstein.
Maxi und Moritz werden schnell ein Paar. Die junge Frau hat Alpträume und viele Erinnerungen an einst. Rückblenden, die mehrere Passagen in dem Krimi füllen. In der Folge der Handlungen betreten sukzessive immer mehr Personen verschiedene Schauplätze des Romans. Etwa der Anwalt Richard Bürger, der Testamentsvollstrecker von Maxis verstorbener Mutter. Maxis Pflegeeltern Gerlinde und Markus Wächter, die im Rheingau ein Weingut und den Gutsausschank „Johannisberger Hölle“ betreiben. Maxi besucht zwischendurch ihre Cousine Johanna, die Tochter Gerlindes, die in einem Nobel-Weingut im pfälzischen Wachenheim arbeitet. Sie will familiäre Bande wieder knüpfen. Nicht zuletzt taucht auch Fritz, Maxis Schwarm aus Schulzeiten, wieder im Rheingau auf. Nachdem er für seine Bachelor-Arbeit zum Thema Weinbau in Kalifornien ein Praktikum absolviert hat, will er nun sein Studium in Geisenheim fortsetzen.
Eines Tages verschwindet auch Moritz. Er reagiert nicht mehr auf Maxis Anrufe, SMS oder WhatsApps. Er ist offensichtlich einer bestimmten Sache auf der Spur. Maxi zieht nun zu Fritz, der bei seiner Großmutter Helene im Haus wohnt. Moritz bleibt verschwunden, daraufhin machen sich der Kommissar Robert Mayfeld und die Privatdetektivin Ginger Havemann auf die Suche nach dem Vermissten. Sie ermitteln unter einer Motorradgang, Drogendealern und Rechtsradikalen, aber auch unter ehrbaren Bürgern Die Sache wird immer verzwickter. Ganz am Ende wird der Fall aber doch gelöst.
Der Krimi von Autor Roland Stark bietet einen netten Service für den Leser: Gleich am Anfang des Romans zeigt eine Landkarte des Rheingaus inklusive Taunus die Orte der Handlungen mit Markierungen auf. So können auch Leser ohne Kennnisse hinsichtlich des Landstrichs am Rhein die Abläufe besser nachvollziehen. Und noch eine Zugabe: Am Ende gibt es unter „Wissenswertes“ Informationen über verschiedene Orte, die in der Geschichte vorkommen. Und auch noch ein besonderes Schmankerl: Rezepte von Helene, Gerlinde, Maxi und anderen.
Roland Stark: Johannisbeger Hölle, emons-Verlag, ISBN 978-3-7408-2250-7, 14,00 Euro.