Letzte Aktualisierung: 09.12.2024
Das „Frankforter Schlippchen“ sorgte in Kriftel für herzhaftes Lachen
von Adolf Albus
(29.11.2024) Kate Schaaf – Schauspielerin, Autorin und Illustratorin – begeisterte am Freitagabend ihr Publikum in der Gemeindebücherei als “Schlippchen“. So nannte man um 1910 Schleifen und auch Mädchen, die Schleifen im Haar trugen und sie an Kleidern hatten.
Damals waren sie auch nötig, denn es gab noch keine Reißverschlüsse. Kate Schaaf trug bei ihrem Auftritt auf der „Lesebühne“ in der Krifteler Gemeindebücherei ein kurzes lilablaues Hängerkleidchen und geringelte Strümpfe, um die Zuhörenden in die Zeit hinein zu versetzen – keine weißen, „weil die so schnell an den Knien dreckig werden“.
Ihr Buch „Das Frankforter Schlippchen“ hatte sie mitgebracht, las aber nicht daraus vor, sondern erzählte lebendig, was es in „seinem 7. Lebensjahr“ 1910 alles erlebte. Das Schlippchen demonstrierte anschaulich welche Form der Strumpf, den sie stricken sollte, angenommen hatte und brachte damit alle zum Lachen. Überhaupt wurde an diesem Abend mehr gelacht als jemals zuvor bei einer Lesebühne.
Kate Schaafs interessanter Werdegang beginnt beim Studium von Geschichte, Latein und Anglistik und setzt sich in London fort mit einem abgeschlossenen Schauspielstudium. Sie unterrichtete Latein für Anfänger und Fortgeschrittene, war Schauspielerin am Frankfurter Volkstheater Liesel Christ, DJ und Verlagsmitarbeiterin. Seit 2012 arbeitet sie mit dem Freien Deutschen Hochstift Frankfurt am Main zusammen. Im Goethehaus kann man sie bei Führungen erleben. Sie hat circa 40 verschiedene Soloprogramme entwickelt, so dass sie ihre Kunst als Junger Goethe, Frau Rath Goethe, Bettine Brentano, Maria Sibylle Merian und als ein Frankfurter Gespenst, die Weiße Frau, zeigen kann.
„Unterhaltsam, vergnüglich und lehrreich werden alle ihre Rollen sein“, ist Hanna Dunkel überzeugt, die für das Krifteler Kulturforum regelmäßig interessante Autorinnen und Autoren auf die Krifteler Lesebühne bringt. Sie kündigt an: „Für das Jahr 2025 haben wir vier Veranstaltungen vorgesehen. Fest steht schon, dass Daniel Bielenstein mit seinem Saxophonisten aus Hamburg zu uns kommt.“ Er schreibt unter dem Namen Henrik Siebold Kriminalromane. Die Reihe mit Inspektor Takeda, der aus Japan zur Kriminalpolizei nach Hamburg abgesandt ist, erscheint im Aufbau-Verlag. Sieben Bücher gibt es bereits. Das neue Buch wird er mitbringen.
Die genauen Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.