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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Cyriax bringt Etatentwurf 2023 ein

Doppelt so hohe Investitionen, aber auch Belastungen

von Adolf Albus

(18.01.2023) 127 Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel wie im vergangenen Haushalt soll der Main-Taunus-Kreis im neuen Jahr investieren. Diese Zahl geht aus dem Etatentwurf hervor, den Landrat Michael Cyriax im Kreistag vorgestellt hat.

Landrat Cyriax bei der Präsentation im Kreistag
Foto: MTK
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Unter dem Titel „Herausforderungen gemeinsam meistern“ wendet der Kreis den größten Teil dabei für die Investitionen an Schulen auf. Gleichzeitig wachsen aber auch die Belastungen, etwa durch drastisch gestiegene Energiepreise und Baukosten. Der Plan wird demnächst in den Fachgremien beraten, endgültig befindet der Kreistag am 6. März darüber.

Das Defizit im Entwurf beträgt 21,2 Millionen Euro, die Nettoneuverschuldung 96 Millionen Euro. Der Haushalt kann mit einer Entnahme aus der Rücklage ausgeglichen werden. Während die Kreisumlage mit 31,05 Prozent stabil bleibt, wird die Schulumlage, die ebenfalls von den Kommunen an den Kreis gezahlt werden muss, von 15,90 auf 17,20 Prozent angehoben.

Durch Gesetzesänderungen habe der Bundesgesetzgeber neue Grundlagen geschaffen für Leistungen, die der Kreis nun umsetzen müsse, sagte Cyriax in Bezug auf Neuregelungen beim Wohngeld und bei dem neuen Bürgergeld. Solche Aufgaben zu bewältigen, mache neue Stellen erforderlich.

Darüber hinaus setze der Kreis aber weiter auf Schwerpunkte, um den Zusammenhalt zu stärken und den Kreis weiterzuentwickeln, etwa im sozialen Bereich bei der Integration von Flüchtlingen oder dem Ausbau der Infrastruktur auf hohem Niveau. Der Landrat wies dabei auch auf die Unterstützung der Kliniken hin, ebenso auf den Ausbau der digitalen Infrastruktur.

Dem Schulbau als Investition in die Bildung komme dabei besondere Bedeutung zu. In zahlreiche Bauvorhaben würden jeweils ein- bis zweistellige Millionenbeträge investiert, die sich im neuen Jahr auf 64,5 Millionen Euro summierten. Herausragende Projekte seien unter anderem die umfassende Erweiterung und Sanierung der Main-Taunus-Schule Hofheim, die geplante neue Grundschule in Hattersheim und als weiteres neues Projekt etwa die Planungen zur Erweiterung der Paul-Maar-Schule in Flörsheim. Dabei lege der Kreis Wert auf nachhaltiges Bauen mit dem Fokus auf Energie aus erneuerbaren Quellen. Nachhaltigkeit sei ein wichtiger Faktor, auch vor dem Hintergrund gestiegener Energiepreise. Derzeit decke der Kreis rund 20 Prozent des Strombedarfs aus Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerken; dieser Anteil solle bis 2030 auf 66 Prozent steigen.

Maßgebliche Investitionen flössen im neuen Jahr darüber hinaus auch in den Bau des Kreishallenbades, das „main-taunus-bad“ in Kriftel, und in die Erweiterung des Landratsamtes.

Wie Cyriax vorrechnet, haben sich die Heizkosten vervielfacht, trotz der Gaspreisbremse auch im Schulbereich. Zudem seien alleine im vergangenen Jahr mehr als 3600 Flüchtlinge in den Kreis gekommen. Mittlerweile lebten im Kreis fast so viele Flüchtlinge, wie die kleinste Gemeinde Liederbach Einwohner hat. Neben den anfallenden Investitionen seien 9,2 Millionen Euro der Aufwendungen nicht durch Land und Bund gedeckt. Der Kreis sei insgesamt zunehmend als Krisenmanager gefragt, erläutert der Landrat. Auch der Bevölkerungsschutz stehe im Fokus; als Beispiel nennt er Vorkehrungen für mögliche flächendeckende Stromausfälle oder auch die vom Bund geforderten Vorbereitungen im Rahmen der Zivilen Verteidigung.

„Gerade wenn die Lage herausfordernd ist, muss es voraus gehen“, fasst Cyriax zusammen, und lenkt dabei den Blick vor allem auf die Schulen: „Unsere Investitionen sichern Bildung, und sie entwickeln den Main-Taunus-Kreis weiter. Trotz der immensen Herausforderungen halten wir Kurs und stoßen zukunftsweisende Projekte an.“