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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Coworking, Homeoffice oder doch ’normal‘? Teil 2

von Helmut Poppe

(03.09.2021) Was eine Frankfurter Stiftung zum Wandel der Arbeitsplätze prognostiziert, auf welche gesellschaftlichen Umwälzungen wir uns insgesamt einstellen können und was die für uns alle so wichtigen Schulen vom sogenannten New Work lernen können, erfahren Sie hier.

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Arbeiten in Serie?
Foto: Frankfurt-Live
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Digitale Helden - Vorreiter von New Work -Taunushelden
Foto: frankfurtlive
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Die Hans Böckler-Stiftung sagt hierzu „16 Prozent der Befragten in unserer repräsentativen Befragung unter Beschäftigten arbeiten) überwiegend oder ausschließlich zu Hause. Weitere 17 Prozent gaben an, abwechselnd im Betrieb oder zu Hause zu arbeiten.“ In absoluten Zahlen ausgedrückt sind dies insgesamt etwa 13 Mio. Menschen und ein Drittel der Beschäftigten.

Da fragt sich, auf welcher Grundlage Entscheidungen getroffen werden für große und stattliche Neubauten von Bürohochtürmen. Vermutlich wird der sich weiter entwickelnde Trend zumindest bei sogenannten Wissensarbeitern und solchen, die ihre Jobs online machen können, dazu führen, dass von vier Arbeitssettings aus gearbeitet wird: WFH, COS, Office, Mobile., weniger jeweils substitutiv also nicht auschließlich, eher komplementär und im Wechsel.

Was treibt da der Berufszweig der Lehrer? „Alle wieder zurück in die Schulen“ lautet die Devise. Dies ist richtig und gut, denn gerade Kinder und Jugendliche brauchen für ihr Wohlergehen den persönlichen FacetoFace-Kontakt zu den Gleichaltrigen.

Haben da die Evangelisten und Apologeten des Digitalen mit ihren begeisterten Beiträgen zu Apps und Verfahren noch etwas zu verkünden? Wohl weniger. Schade nur, dass das Twitter-Lehrerzimmer keinen Zähler hat für die Menge der diesbezüglichen Meldungen. Eines zeichnet sich aber ab: es wird zu einer situationsgemäßen Abkehr von Videokonferenzen und -kursen kommen. Gut möglich, dass die mit großem Aufwand erworbenen Laptops, Tablets und andere Endgeräte ihrer technischen Obsolenz entgegen stauben in Regalen und Lehrerzimmerschränken. Grund hierfür ist der fehlende empirische Beleg einer pädagogischen Wirkung (neben immanenter Statik des Systems, fehlender Verbindlichkeit und Umgangskompetenz). Lassen sich denn tatsächlich Fächer wie Musik, Kunst, Sport, Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften besser oder teilweise digital gestützt vermitteln? Haben Pädagogen mit Fächern wie Deutsch und Sozialwissenschaften eine hohe „Bubble“-Wirkung? Zur ersten Frage: Ja, zur zweiten ebenfalls Zustimmung.

Messen sollte man in ein, zwei Jahren auf verlässlicher Datengrundlage zumindest den zeitlichen Einsatz von digital basierten Methoden im Schulunterricht. Das Dickschiff Schule wird vermutlich noch einige Jahrzehnte benötigen, bis es begriffen und umgesetzt hat, was digitale Verfahren im Wissenserwerb bewirken können und wie wenig zukünftig ‚Vorratswissen‘ benötigt wird.

Was sich Schulen konkret von ‚New Work‘-Methoden abschauen können, erfahren Sie in einem letzten und dritten Beitrag dieser Artikelserie auf frankfurtlive.

Den kompletten Text mit informativen Tabellen und Schaubildern finden Sie hier.