Letzte Aktualisierung: 21.03.2025
Costa Ricas Rezept gegen Overtourismus
Das Land verzeichnet ein Rekordjahr und wächst weiter
von GWA
(10.03.2025) 2024 sei ein sehr gutes Jahr gewesen, sagte Costa Ricas Tourismusminister William Rodriguez López bei einem Gespräch auf der Internationalen Tourismus Börse ITB in Berlin zu Travelnews. «Wir sind um 7,5 Prozent gewachsen im Vergleich zum Jahr 2023, was die Touristenankünfte betrifft, und die touristischen Einnahmen stiegen sogar um 14 Prozent an.» Mittlerweile beschäftige der Tourismus direkt und indirekt 22 Prozent der Arbeitskräfte des mittelamerikanischen Landes.
Nachhaltig zu sein sei viel mehr, als Plastik von Glas zu separieren. «Wir haben 26 Prozent der Landesfläche geschützt mit Reservaten und Nationalparks. Die Natur Costa Ricas ist der Hauptanziehungspunkt für Touristen sowie die Erlebnisse und Erfahrungen, die sie in der Natur machen können. Wir wollen an dieser Positionierung künftig festhalten und unser touristisches Wachstum darauf basieren», betonte der Tourismusminister. Costa Rica wolle unbedingt verhindern, was an anderen touristischen Orten der Welt passiert, dass sich nämlich die lokale Bevölkerung gegen den Tourismus wendet, weil ihre Ortschaften überbucht seien.
Auf Hotspots wie Manuel Antonio an der Pazifikküste angesprochen, ob denn da nicht schon Overtourismus herrsche, entgegnete der Tourismusminister: «Nein, wir haben Kapazitäten festgelegt. Wenn ein Nationalpark ausgebucht ist, können nicht noch zusätzliche Besucher Eingang finden. Wenn wir die Kapazitäten überschreiten würden, wäre dies gegen unsere Absicht nachhaltigen Tourismus zu leben. Da sind wir sehr strikt.»
Wachstum ja, aber wo genau die Limite liege, müsse Costa Rica in naher Zukunft festlegen. «Unser Hauptprodukt ist die Natur und wir dürfen ihr nicht schaden.» Und Rodriguez nannte ein weiteres Mittel, um Overtourismus zu verhindern: «Neue Hotelbetten entstehen primär dort, wo es noch weniger Tourismus gibt, etwa im Norden des Landes.»