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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Cleveres Pokerspiel: Angeborenes Talent oder mit Fleiß zu erlernen?

von Bernd Bauschmann

(22.03.2023) Gute Karten, ein starkes Blatt, der richtige Bluff: Beim Pokerspiel gibt es zahlreiche Dinge zu beachten, die über die klassischen Grundregeln hinausgehen. Mit einer erfolgreichen Strategie kann der Weg zum Sieg geebnet werden, doch braucht es zum außergewöhnlichen Talent ein gesamtheitliches Verständnis. Wer einige Tipps und Tricks beachtet, kann aus seinem Können noch mehr herausholen!

Symbolfoto
Foto: Pixabay / gepharts3d
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Wer zum ersten Mal mit Poker in Berührung kommt, der wird aufgrund der umfangreichen Regeln und Begriffe ins Schwitzen geraten. Von dem ersten Eindruck des hohen Schwierigkeitsgrades sollten sich Einsteiger oder Anfänger nicht abschrecken lassen. Es dauert eine gewisse Zeit, um selbstsicher im Spiel aufzutreten, doch diese Lernphase sollte sich jeder angehende Spieler gönnen. Nur wer mit Geduld ans Spiel geht, hat die besten Chancen zu gewinnen.

Auf dieser Grundlage entwickeln sich mit der Zeit individuelle Strategien, die zum persönlichen Erkennungsmerkmal werden. Während einige Spieler auf volles Risiko gehen, vertrauen andere auf einen langen Atem und effektive Bluffs. Was beide Herangehensweisen gemein haben: Sie verlangen vollen Fokus. Durch Konzentrationsübungen und lange Spielerfahrung kann diese innere Ruhe antrainiert werden. Dennoch gibt es einige Tipps, die mehr Übung erfordern und die angehenden Profis von Hobbyspielern unterscheidet. 

Aggressive Spielweise

Es ist wie im richtigen Leben: Wer vorankommen will, der muss sich durchsetzen. Auch beim Pokerspiel gilt diese Devise, um sich gegen seine Mitspieler behaupten zu können.  Hierbei ist zu verstehen, dass es keineswegs um Aggression im Sinne des rücksichtslosen Spiels geht, sondern darum, die persönliche Stärke und den Siegeswillen an die erste Stelle zu setzen. Zögerliches Handeln blockiert den Spielfluss und gibt den anderen Mitspielern den Hinweis, dass Unsicherheit und mangelnde Erfahrung ausgenutzt werden können. Tritt diese Erkenntnis ein, rückt der Sieg in weite Ferne.

Aggressives Spiel bedingt die Offenheit zum Risiko. Dass Anfänger und Einsteiger die Risikoquote so gering wie möglich halten möchten, ist nachvollziehbar. Eine gute Option zum Üben ist das onlinebasierte Pokerspiel. Verschieden Spielvariationen und Spieltische ohne echten Geldeinsatz stehen bei Anbietern bereit und erlauben, sich an Poker mit jeder Karte heranzutasten. Voller Einsatz oder starkes Auftreten? Es ist wichtig, sich als Spieler mit klugen Entscheidungen bemerkbar zu machen. Ein passives Spiel führt dazu, dass Mitspieler die Situation ausnutzen und ihre Chance wittern.

Beim Onlinespiel ohne Echtgeldeinsätze können die unterschiedlichen Herangehensweisen auf Herz und Nieren getestet werden. Durch die unterschiedliche Zusammenstellung an Mitspielern, die ihre eigene Strategie verfolgen, werden stets neue Szenarien geschaffen. Für ein reales Testszenario, die beste Ausgangsbasis.

Der große Bluff

Als effektivste Ablenktechnik gilt im Poker der Bluff. Unter diesem Begriff verstehen Profis die Chance, seine Mitspieler zu verwirren und auf die falsche Fährte zu locken. Wer sich im Spiel durchsetzen möchte, der sollte jedoch beachten, dass ein Bluff konsequent durchgezogen werden muss und keine angetäuschte Augenwischerei  ist. Dazu gehört auch die Bereitschaft hohe Beträge zu setzen, die bei den Mitspielern den Eindruck erwecken, dass einem strikten Plan gefolgt wird.

Wann ein Bluff eingesetzt wird, hängt von der Entscheidung jeden einzelnen Spielers ab. Es haben sich jedoch einige Situationen herauskristallisiert, in denen ein Bluff als besonders effektiv erscheint. Diese Situationen können sein:

  • Je zurückhaltender die anderen Mitspieler sind, umso höher ist die Chance auf einen effektiven Bluff. Zu viele aktive Gegenspieler verringern die Erfolgsquote für eine zielsichere Täuschung.
  • Sitzen Spieler mit geringer Chips-Anzahl am Tisch, bleiben die Einsätze und Raises gering. Eine gute Option, seinen Bluff vorzubereiten und die kleineren Stacks einzukassieren.
  • Wer als letzter Spieler in der Reihe am Zug ist, kann mit dem Wissen über die anderen Einsätze seinen Bluff besonders gut vorbereiten.

Es braucht eine ganze Menge Erfahrung, um Mitspieler aufs Glatteis zu führen. Die Arbeit lohnt sich jedoch, denn mit einem ausgeklügeltem Spiel und einem guten Blatt sind alle Chancen offen.

Umfeld anpassen

Das Entwickeln von Strategien ist ein anhaltender Prozess. Mit jedem weiteren Spiel werden neue Erkenntnisse gewonnen, neue Resultate kreiert und weitere Lernphasen durchschritten. Mit Ruhe und Geduld ist das Lernen von Taktiken möglich. Stress oder überstürztes Handeln führen zu Fehlern und können bei wichtigen Spielen ein hohes finanzielles Risiko mit sich bringen. Für angehende Profis oder Spieler, die sich bereits auf einem sehr hohen Niveau bewegen, ist es umso wichtiger, Routinen und wiederkehrenden Handlungsabläufen zu folgen.

Planungssicherheit und Ruhe geben dem Pokerspiel etwas Routiniertes. Das Kartenspiel sollte keineswegs als Abkürzung zum schnellen Geld oder als schnelle Alternative einem gefestigten Job gesehen werden. Es hilft, Poker als festen und gesicherten Bestandteil in sein Leben zu integrieren und keinen Druck aufkommen zu lassen. Der Weg ins Fitnessstudio, ein gutes Frühstück, ein Spaziergang im Park: All diese Möglichkeiten, Kraft zu tanken und seine innere Balance zu finden, können durch eine geplante Poker-Session ergänzt werden.

Poker soll gute Vibes und Wohlfühlmomente erzeugen. Im Profisport mag diese Umschreibung deplatziert wirken, doch wer sich auf dieses Level spielen will, muss in einer angenehmen Atmosphäre das Lernen beginnen.  Ohne Druck, feste Pausen, gesetzte Limits: Befreit von externen Einflüssen lässt es sich einfacher und freier spielen.

Inspirationen holen

Mit Sachbüchern und Ratgebern wird die Basis für das eigene Pokerspiel gefestigt. Regelwerke und Guides liefern alle wichtigen Informationen, mit denen das Spiel zum Laufen gebracht werden kann. Jedoch wird kein Autor seine Geheimtipps verraten, die zu einem guten Blatt und dem Jackpot führen. Die Suche nach den echten Highlights führt in die Community und einem starken Netzwerk an Mitspielern. Erfahrungsaustausch hilft, sein eigenes Vorgehen zu optimieren und anzupassen. Zudem besteht die Möglichkeit, Kontakt zu Profis herzustellen. Deren erprobter Input trägt einen höheren Mehrwert als jede Theorie.

Der Besuch von Pokerturnieren erleichtert das Anknüpfen an die Community. Ob in Las Vegas oder in Berlin: Die internationale Szene kommt an vielen Orten zusammen, um die großen Namen bei ihrem eindrucksvollen Spiel zu beobachten – oder selbst am Tisch Platz zu nehmen. Experten und Kenner zeigen bei Turnieren, welche Strategien sie verfolgen und sorgen für Staunen bei Einsteigern. Zwar sind die Kniffe nicht sofort ersichtlich, doch mit etwas Glück hilft das Beobachten dabei, eigene Spielweisen zu optimieren.

Wer es entspannter mag und lieber mit etwas weniger Aufregung seine Stärken ausbauen will, kann von Hollywoodfilmen eine Menge lernen. Das Poker-Drama „Rounders“ mit Matt Damon und Edward Norton gilt als einer der besten Vertreter seines Genres. Ebenfalls sollte sich jeder Pokerfan einmal im Leben „Cincinnati Kid“ mit Steve McQueen angesehen haben. Beide Filme vereinen die Lust am Poker mit realen Bezügen, die Einfluss auf das Spiel nehmen könnten. Die Parallelen zwischen persönlichen Entscheidungen und den Handlungsweisen am Pokertisch gehen in vielen Fällen einen ähnlichen Weg. Welche Auswirkungen dies haben kann, zeigen die beiden Klassiker eindrucksvoll. Auf den gängigen Portalen wie iTunes, Amazon Prime oder CHILI stehen die Filme als Leih- oder Kaufversion bereit.

Lernen ist alles

Um im Poker als Profi zu gelten und die verschiedenen Strategien perfekt zu beherrschen, ist ein langer Lernprozess unumgänglich. Dabei spielt Zeit keine Rolle! Dinge müssen sich entwickeln und könne keineswegs erzwungen werden. Nur, wer Geduld aufbringt, profitiert von einem höheren Output. Somit ist regelmäßiges Spielen und Trainingseinheiten mit wechselnden Mitspielern ein wichtiger Faktor. Nicht selten vergehen Jahre, um an einen zufriedenstellenden Punkt zu gelangen. Lernende können sich aber gewiss sein, dass der lange Weg die persönliche und individuelle Spielweise prägt und zweifellos nicht kopiert ist. Als Original am Pokertisch Platz zu nehmen, kann in vielen Fällen schon der Hauptgewinn sein.