Chorkonzert a cappella: Werke von Byrd, Bach, Becker, Distler, Kreek und Waldenby
Das Programm spannt einen Bogen von der menschlichen Bitte um Erbarmen über die Erlösung aus der Not bis zum Lobpreis Gottes. Das Konzert beginnt und endet mit einem Werk von William Byrd, der vor 400 Jahren – am 16. Juli 1623 – gestorben ist. Im Oeuvre des wichtigsten Komponisten der Tudorzeit steht die geistliche Vokalmusik im Mittelpunkt.
Albert Beckers geistliche Werke sind mit dem Rückgriff auf alte Formen und Kontrapunktik an das Werk Bachs angelehnt. Hugo Distler bezieht sich ebenfalls auf das Oeuvre früherer Komponisten, insbesondere auf Heinrich Schütz. Der estnische Komponist Cyrillus Kreek sammelte über 6.000 Volkslieder. Die beiden Psalmen Davids, die im Konzert erklingen werden, lassen durch die Melodik Anklänge an estnische Volksmusik erkennen. Im Zentrum des Konzerts steht das Werk „Memento Creatoris tui“ von Michael Waldenby. Er selbst beschreibt es als „voller Hoffnung und Menschlichkeit“. Vervollständigt wird das Programm mit zwei Orgelwerken von Paul Hindemit und Dietrich Buxtehude, interpretiert von Kantorin Katharina Götz.
Der Frankfurter Kammerchor wurde im Jahr 2008 von ehemaligen Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main gegründet, um mit Prof. Wolfgang Schäfer, der im Herbst 2008 seine langjährige Lehrtätigkeit an der HfMDK beendete, weiterhin auf hohem Niveau musikalisch arbeiten zu können. Der Chor blickt auf eine lange Reihe erfolgreicher Konzerte – sowohl mit a-cappella-Programmen als auch mit instrumental begleiteten Werken – zurück und hat sich auch über Frankfurt hinaus einen hervorragenden Namen gemacht. Von besonderer Bedeutung waren die Aufführungen von Bachs Johannespassion (gemeinsam mit dem Neumeyer Consort) im März 2015 ebenso wie dessen h-Moll-Messe, mit welcher der Frankfurter Kammerchor 2018 unter der Mitwirkung des Münchner Barockorchesters „L’arpa festante“ sein 10-jähriges Bestehen beging und mit dem gemeinsam im Januar 2020 in Staufen im Breisgau auch das Requiem von Mozart aufgeführt wurde.
Katharina Götz begann ihr Studium an der Hochschule für Kirchenmusik in Esslingen/Tübingen und wechselte für das Kirchenmusik-A-Examen an die Frankfurter Musikhochschule. Dort schloss sie ein Aufbaustudium Künstlerische Ausbildung Dirigieren/Chorleitung bei Prof. Wolfgang Schäfer an. Sie erhielt Orgelunterricht bei Prof. Daniel Roth (Paris) und Klavier bei Prof. Steven Zehr. Außerdem hatte sie Korrepetitionsunterricht bei Prof. Eugen Wangler. Sie gab schon früh Konzerte, u.a. im Rahmen der Internationalen Sommerakademie der Universität Tübingen und besuchte Orgel-Kurse bei Marie-Claire Alain, Luigi Ferdinando Tagliavini, Jaques van Oortmerssen, Klemens Schnorr und Harald Vogel. Katharina Götz war Kantorin in Idar-Oberstein und Königstein im Taunus. Seit November 2019 ist sie in der Ev. Gemeinde Bockenheim tätig. Sie leitet dort die Kantorei und den Kinderchor St. Jakob. Mit dem Projekt „Mehrgenerationenorgel“ wird die Orgel der St. Jakobskirche in diesem Jahr erweitert.
Wolfgang Schäfer war von 1982-2008 Professor für Chordirigieren an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main; er leitete von 1971-2018 das Freiburger Vokalensemble und ist seit 1985 künstlerischer Leiter des jährlich stattfindenden Festivals und Chorseminars Staufener Musikwoche; von 1982-1997 war er in der Nachfolge von Helmuth Rilling und Kurt Thomas Dirigent der Frankfurter Kantorei. Mit seinen Ensembles gewann Wolfgang Schäfer mehrere internationale Wettbewerbe (u.a. dreimal den Wettbewerb der Europäischen Rundfunkanstalten) und produzierte eine Vielzahl von Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen. Als Gastdirigent arbeitete er mit renommierten Chören und Orchestern, u. a. in den USA, in Japan, Israel, Polen, Südafrika, Portugal, Belgien und im Baltikum. Mehrfach war Wolfgang Schäfer Dozent und Juror bei internationalen Wettbewerben, Symposien und Meisterkursen, u.a. in Italien, der Schweiz, Ungarn, Österreich, Estland, Tschechien, Kanada und Korea.