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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Charity-Gala mit Spenden für Tiere in Not

Große Resonanz bei Veranstaltung im Heidelberger Schloss

von Michael Hoerskens

(11.12.2019) Es war eine wahre „Gala der Herzen“: Bei einer Charity-Veranstaltung mit dem Titel „bellocanto“ im Heidelberger Schloss, zu der über 200 Gäste erschienen, kam eine Spendensumme von 25 000 Euro für „Stefanie Hertel hilft e.V.“ zusammen, einem Verein, der bedürftige Menschen und Tiere unterstützt. Im Mittelpunkt standen diesmal Hunde. Zahlreiche Prominente, auch populäre Sportler, verliehen der Wohltätigkeits-Gala einen besonderen Glanz.

Bildergalerie
Die Volkssängerin Stefanie Hertel (rechts) engagiert sich im Tierschutz
Foto: Hörskens
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Ex-Weltmeister Sven Ottke und seine Frau Monic (links daneben) zeigten sich auf der Veranstaltung "bellocanto" als Tier- und besonders Hundefreunde
Foto: Hörskens
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Schirmherr Dr. Manfred Lautenschläger (rechts) im Fachgespräch mit Dr. Wulf Heintz, dem Initiator der Charity-Gala.
Foto: Hörskens
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Ein wunderbares Ambiente umgab die Gäste im Königssaal des altehrwürdigen Heidelberger Schlosses
Foto: Hörskens
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Die stolze Spendensumme wurde Veranstalterin Simone Schulze (S.I.M. Marketing), Initiator Dr. Wulf-Dieter Heintz von „Ärzte gegen Tierversuche“ sowie Schirmherr Dr. h.c. Manfred Lautenschläger an die Volksmusik-Sängerin Stefanie Hertel überreicht. Die Chiemgauerin setzt sich seit Jahren vor allem engagiert für den Tierschutz im Allgemeinen ein. Seit drei Jahren kümmert sie sich mit ihrem Verein „Stefanie Hertel hilft“ im Besonderen um das Leid von Streunerhunden in Griechenland. Hertel sowie ihre Managerin und Mitstreiterin Astrid Bakalakos machten mit bewegenden Worten deutlich, wie dringend die Hilfe vor Ort benötigt wird, um das unsägliche Elend dieser Tiere zu lindern.

Stefanie zeigte Großzügigkeit und spendete gerne spontan die Hälfte der Erlöse an die auch aus Deutschland gemanagte Organisation „Never Walk Alone e.V.“, die sich beim Event präsentierte, ebenso engagiert für Streunerhunde in Griechenland einsetzt und am Galaabend durch die 1. Vorsitzende Marika Kamari vertreten war. Die Entscheidungsträger vereinbarten zukünftig eine Kooperation und die Nutzung von Synergien.

Mit bedrückenden Fotos unterstrich Hertel die Beweggründe für ihr Engagement zum Tierwohl. Sie zeigten arme, misshandelte  Geschöpfe, die ein jämmerliches Dasein fristen müssen. „Meine Ader für Tiere liegt weit zurück in meiner Kindheit“,  erklärte sie. „Ich will etwas zurückgeben, weil es mir gut geht und anderen Menschen und Tieren nicht.“ Daher  fungiert sie auch als Botschafterin des deutschen Tierschutzbundes oder unterstützt das Reiten für behinderte Kinder in Traunstein.

Ebenso  klar positionierte sich die Sportprominenz bei der Charity zum Leid von Tieren gegenüber Frankfurtlive.com. „Alle Menschen sollten tierlieb sein, Tiere sind schöne Wesen, treu und loyal“, erklärte Sven Ottke. „Und der Hund ist ja der beste Freund des Menschen“, wies der ehemalige Box-Weltmeister auf das Thema des Abends hin. Ganz schlimm findet der 52-Jährige, wenn Hunde etwa an Autobahnen ausgesetzt werden. „Das ist absolut unmenschlich. Schlimm, dass es solche Leute gibt.“  Seine Frau Monic wies auf die zwiespältige Sitte hin, Kindern Tiere zum Geschenk zu machen. „Oft werden diese schon nach kurzer Zeit uninteressant, vernachlässigt und landen dann im Tierheim“, sagte sie.

Jochen Hecht, früherer Eishockey-Nationalspieler, der seine Karriere bei den Mannheimer Adlern begann und beendete, betonte, dass er Hundeliebhaber sei. Hecht spielte lange Jahre in der National Hockey League (NHL) in Nordamerika, der besten Eishockey-Liga der Welt, etwa bei den Edmonton Oilers und den St. Louis Blues. „Damals habe ich einen Mischlingshund aus dem Tierheim geholt. Und der ist immer bei meinem Heimaturlaub mitgeflogen, wenn es in mein altes Zuhause nach Deutschland ging.“ Natürlich auch wieder mit zurück. 13 Jahre alt sei der treue Begleiter geworden, heute hätten seine Kinder einen Hund, berichtete Jochen Hecht. Aufgrund seiner Tierliebe unterstütze er daher sehr gerne die Charity-Gala in Heidelberg, teilte die Eishockey-Legende mit.

Ex-Handball-Weltmeister Henning Fritz wies bei der Veranstaltung auf  Tierversuche hin: „Man sollte sich überlegen, was man diesen Lebewesen antut“, teilte der einstige Weltklasse-Torhüter mit. „Was gibt uns das Recht, so mit Tieren umzugehen?“ stellte er in Frage.

Diese Thematik wurde bei der Charity-Gala auch an Info-Ständen behandelt, an denen sich die Gäste Informationen einholen konnten. Etwa beim Tierschutzverein „Never walk alone“ (NWA) oder der Organisation „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“, wo Broschüren zum Thema Tierschutz auslagen. Deren Mitglied Dr. Wulf Heintz, der seinen Patenhund Aris bei NWA in Thessaloniki mitfinanziert, erklärte „Der Respekt vor dem Leben der Tiere und die Fähigkeit zur Empathie ist für viele Menschen der Hauptgrund, Tierversuche abzulehnen“, sagte der Biologe. Es gäbe zahlreiche Belege dafür, dass Tierversuche unwissenschaftlich und in der Regel nicht auf den Menschen übertragbar sind, schlechte Ergebnisse liefern und in falscher Sicherheit wiegen. Neben ethischen Bedenken, gibt es keinen vernünftigen Grund, jährlich Hunderttausende höhere Wirbeltiere wie Affen, Schweine, Hunde und Katzen in Versuchen zu quälen und zu töten.

3300 Hunde etwa, der beste Freund des Menschen, leiden und sterben jährlich in grausamen Versuchen, dies allein in Deutschland. „Bei dieser Vorstellung bricht mir das Herz. In Zeiten hochentwickelter Computersoftware ist es mit HighTech wie künstlicher Intelligenz, bildgebenden Verfahren und mikrofeinen Messmöglichkeiten inakzeptabel, an einer völlig ungeeigneten Methode festzuhalten“, so Heintz. „Wir sprechen deshalb vom „Irrweg Tierversuche“. Personalisierte Forschung sei das Stichwort für neue Wege. „Mit bei Patienten entnommenen Hautzellen lassen sich mit induzierten pluripotenten Stammzellen spezialisierte Organzellen herstellen. Diese Zelllinien eignen sich hervorragend für regulatorische Testreihen (z.B. Giftigkeitsprüfungen) und vermeiden bereits viele Tierversuche. Solche Zellen können sich auch zu Mini-Organen (Organoiden) entwickeln, die auf Multi-Chips angeordnet für aussagekräftige Tests zur Verfügung stehen. Bei Kontakt mit einem Medikament lässt sich untersuchen, wie dieses auf Strukturen und Physiologie der humanen Zellen wirkt“, erläuterte der Initiator des Gala-Abends. In Wirtschaft und Forschung setzen sich diese innovativen und kostengünstigen Methoden immer mehr durch.

Zu der Veranstaltung ist es gekommen, nachdem Wulf Heintz erkannte, dass es in Kampf um das Tierwohl vielfach auf private Initiativen und Spenden ankommt. Sein Engagement gegen Tierversuche führte zum Kontakt mit der Familie Hertel und mit der Liedermacherin und Sängerin JOANA sowie mit Angelika und Dr. Manfred Lautenschläger. Das Ehepaar, große Tierfreunde, übernahm gerne die Schirmherrschaft für die Gala im Heidelberger Schloss.

 „Man muss in den Ländern ein Bewusstsein schaffen, in denen Tiere wie die Streunerhunde leiden“, sagte Dr.  Lautenschläger. Dort sei die Gesellschaft auf die Problematik meist nicht eingestellt. Seine Familie besitze zwei Hunde, einen Labrador und einen Berner Sennenhund, berichtete der Unternehmer.

Eigens aus Aachen angereist kam Dr. med. Karen Gellner. „Ich bin 2014 im Internet auf ‚Ärzte gegen Tierversuche‘ gestoßen“, erzählte die Internistin und Diabetologin. Danach habe sie angefangen, sich für das Thema und die Arbeit des Vereins zu interessieren. „Ich habe entdeckt, dass die Argumente des Vereins wissenschaftlich fundiert sind und der Realität entsprechen“, teilte die Ärztin mit und engagiert sich seither gegen Tierversuche. Sie ärgert besonders, dass Tierversuchsbefürworter häufig Totschlagargumente vorbringen. Ein entlarvendes Beispiel ist die Aussage, dass „bei Verzicht auf Tierversuche, auch auf wirksame Medikamente verzichtet werden muss.“ Dies ist nachweislich falsch und bewusst irreführend.

Aktuelle Zahlen der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA  (Food and Drug Administration) besagen, dass 95-97 Prozent der in Tierversuchen wirksamen Medikamente, ohne Nebenwirkungen, in klinischen Studien am Menschen aussortiert oder nach der Marktzulassung (größter Menschenversuch) vom Markt genommen werden. Die Nebenwirkungen verursachen nicht selten schwere Schäden oder führen bis zum Tod bei Probanden und Konsumenten, wie die Vergangenheit gezeigt hat.

Gellner erklärt weiter, dass medizinisch begründete Tierversuche für die Entwicklung neuer, wirksamer Medikamente  völlig  unzureichend, unzuverlässig oder überflüssig sind, da die Ergebnisse oft nicht auf den Menschen übertragbar sind. Die Methode sei also, entgegen der Behauptung von Forschern und Politikern, für die Medikamentenentwicklung völlig ungeeignet und gaukelt den Menschen eine falsche Sicherheit vor.

„Gute Wissenschaft sollte artspezifisch sein, nicht grausam und auf Beweisen und Nachvollziehbarkeit beruhen“, so Gellner. „Die Methode „Tierversuche“ scheitert bei allen drei Forderungen. Deswegen sollten Tierversuche baldmöglichst abgeschafft werden. Stattdessen sollte auf bessere Methoden zurückgegriffen werden, d.h. Ausweitung klinischer Studien am Menschen und Einzelbeobachtungen, laborchemische Methoden an menschlichem Material, politische Maßnahmen usw..“

Selbstredend kam an dem Abend im altehrwürdigen Heidelberger Schloss auch das Live-Entertainment nicht zu kurz. Stefanie Hertel und Tochter Johanna Mross intonierten ihr bekanntes Liedgut, und auch die Sängerin Marie Wegener, DSDS-Siegerin 2018, war mit von der Partie. Die Mannheimer Liedermacherin Joana, in den 70 Jahren mit tierischen Titeln wie „Erpel Ernst“ bekannt geworden, begeisterte mit Songs wie „Wenn ich ein Vöglein wär“ oder dem „Schnee vom vergangenen Jahr“, begleitet von Claus Boesser-Ferrari an der Gitarre. Und Magier Peter Valance verblüffte das Publikum mit seinen Zaubertricks. Souverän und unterhaltsam durch das Programm führte Frank Schlageter, ehemaliger Hockey-Torwart und heute Unternehmer.

Überaus delikat abgerundet wurde die Veranstaltung im wunderbar dekorierten Königsaal durch Sternekoch und Schlosspatron Martin Scharff, der ein erlesenes Viergänge-Menü mit hervorragenden Weinen, spendiert vom Pfälzer Weingut Mussler, kredenzte.

Die aufwändige Charity-Gala war natürlich nicht ohne Engagement und Unterstützung großzügiger Partner und Sponsoren möglich. Veranstalterin Simone Schulze, Initiator Wulf Heintz und Stefanie Hertel mit ihrem Hilfsverein konnten sich bei vielen Firmen, Geschäften oder Einzelpersonen bedanken. Sämtliche Druckerzeugnisse wurden vom Büro für Werbegraphik und IT, Ofis in Leimen, kostenlos entworfen und angefertigt. Ein Herz für Tiere zeigten auch große Unternehmen wie die Sponsoren Lavazza, Teinacher und Vaihinger. So auch das Heidelberger Schloss Restaurant, das Hotel Europäischer Hof Heidelberg, die Heidelberger Brauerei, das Stadtmarketing Heidelberg, die Lebenshilfe Heidelberg e.V., aus Mannheim Best Western Hotels Steubenhof und Lanz Carré oder das Blumenhaus Elfner. Außerdem unterstützten das Wieslocher Ärztehaus MVZ, Andreas Schneider-Neureither (SNP), Chi Tran (FLC Airport Center), Sahin Karasslan (delicatessa) und Rainer Arens (Sparkasse Heidelberg) die Gala. Bereicherung für den Galaabend waren nicht zuletzt auch Aussteller und Sponsoren wie die Firma „aniProtec“, die bei der Veranstaltung an ihrem Stand auf ihre Produkte Augen- und Kopfschutz für Pferde, Hunde und Katzen informierte sowie „Happy Dogs“, Anbieter von Tierfutter und „Steve Dogs“, Hersteller von Luxus-Tiermöbeln für Hunde und Katzen wie dem preisgekrönten Schutzkorb „Bellfugio“.