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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Chagall erleben. Großer Schülertag in der Schirn

von Ilse Romahn

(06.12.2022) Die Schirn lädt über 500 Schülerinnen und Schüler zu einem besonderen Kunstprogramm in die Ausstellung "Chagall. Welt im Aufruhr" ein.

Chagall erleben. Großer Schülertag in der Schirn
Foto: Schirn Kunsthalle Frankfurt
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­Am 5. Dezember 2022 öffnete die Schirn Kunsthalle Frankfurt exklusiv für mehr als 500 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe eins bis dreizehn und lud  sie zu einem kunst- und erlebnisreichen Besuch in die beliebte Ausstellung „Chagall. Welt in Aufruhr“ (bis 19. Februar 2023) ein. Diese beleuchtet eine bislang wenig bekannte Seite des Künstlers: Marc Chagalls Werke der 1930er- und 1940er-Jahre, in denen sich seine farbenfrohe Palette zunehmend verdunkelt. Die Gemälde des jüdischen Malers berühren in diesen Jahren zentrale Themen wie Identität, Heimat und Exil. Der kostenfreie Besuch der Ausstellung für insgesamt 23 Schulklassen aus Frankfurt und Umgebung inklusive attraktiven und altersgemäßen Aktions- und Vermittlungsprogramm wird gefördert durch die Bank of America.

„Die Vermittlung der Kunst und unser pädagogisches Programm liegen mir besonders am Herzen. Dank der Förderung unseres Partners, der Bank of Amerika, bieten wir hier in der Schirn Kunsthalle Frankfurt eine fantastische Gelegenheit für viele Schülerinnen und Schüler, nicht nur die Kunst von Marc Chagall zu sehen, sondern auch selbst zu erleben, wie es ist, künstlerisch zu arbeiten. Ein kostenfreies Kunstprogramm dieser Dimension zu realisieren, erscheint gerade nach den für Kinder und Jugendliche besonders entbehrungsreichen Pandemiejahren von besonderer Notwendigkeit. Und es sind gerade solche niedrigschwelligen Angebote, mit denen sich die Schirn als außerschulischer Lernort für junge Menschen auszeichnet“, betont Dr. Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt.

„Kunst baut Brücken und verbindet. Damit wird unser gegenseitiges Verstehen verbessert. Das ist heute so wichtig wie selten zuvor. Wir freuen uns daher sehr, erneut mit der Schirn zusammenzuarbeiten. Als Bank of Amerika engagieren wir uns weltweit dafür, Kunst für alle zugänglich zu machen. Und so ist es uns bei dieser Ausstellung wie bei allen unseren Kulturpartnerschaften besonders wichtig ein interessantes Rahmenprogramm gerade auch für Schülerinnen und Schüler zu unterstützen“, erläutert Armin von Falkenhayn, Country Executive für Deutschland und Head of Global Corporate & Investmentbanking DACH bei Bank of America.

Während des Schülertags werden die Kinder und Jugendlichen an ausgewählten Stationen in der Ausstellung mit Hilfe spielerischer und dialogischer Methoden an die Themen der Ausstellung herangeführt und setzen sich altersgerecht mit Marc Chagalls Kunst auseinander. Für die jüngeren Schüler stehen Gemälde im Fokus, die Erinnerungen an Chagalls Heimatstadt Witebsk oder seine Frau Bella darstellen. Die älteren Schüler erfahren am Bespiel des Künstlers Marc Chagall Hintergründe über die politische Situation in den 1930er- und 1940er-Jahren und die bedrohliche Lebenssituation jüdischer Menschen. Dass Chagall seine osteuropäische Heimat verlassen musste und viele Jahre im Exil lebte, war ein zentrales Thema seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Gemeinsam werden die Kunstwerke betrachtet und diskutiert sowie Motive, Farben und andere Bildmittel untersucht, mit denen der Künstler seine Gemälde zum Sprechen brachte. In kleinen Workshop-Einheiten können die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden und Chagalls Farbigkeit und Malstil nachempfinden. Andere Stationen regen dazu an, sich sprachlich zu Chagalls Kunst zu äußern und sich mit seinen Bildinhalten auseinanderzusetzen – etwa mit kurzen Gedichten oder Haikus. Dazu kommen Multiple-Choice-Fragen zu Chagalls Bildsprache und zu Bildaussagen einzelner Werke oder thematischen Schwerpunkten der Ausstellung.

Die Ausstellung „Chagall. Welt in Aufruhr" (bis 19. Februar 2023)
Marc Chagalls (1887–1985) gilt als einer der eigenwilligsten Künstler der Moderne. Die groß angelegte Ausstellung der Schirn Kunsthalle Frankfurt beleuchtet eine bislang wenig bekannte Seite seines Schaffens: Chagalls Werke der 1930er- und 1940er-Jahre, in denen sich seine farbenfrohe Palette zunehmend verdunkelt. Als jüdischer Maler war Chagall immer wieder existenziellen Bedrohungen ausgesetzt, die sich prägend auf sein Leben und sein Werk auswirkten. In den frühen 1930er-Jahren thematisierte er in seiner Kunst den immer aggressiver werdenden Antisemitismus und emigrierte 1941 aufgrund der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime schließlich in die USA. Sein künstlerisches Schaffen in diesen Jahren berührt zentrale Themen wie Identität, Heimat und Exil. Mit rund 60 eindringlichen Gemälden, Papierarbeiten und Kostümen der 1930er- und 1940er-Jahre zeichnet die Ausstellung die Suche des Künstlers nach einer Bildsprache im Angesicht von Vertreibung, Verfolgung und Emigration nach. In der Zusammenschau ermöglicht die Schirn eine neue und äußerst aktuelle Perspektive auf das Œuvre eines der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
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Schirn Kunsthalle Frankfurt, Römerberg, Frankfurt am Main www.schirn.de


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